Textilmuseum Abegg-Stiftung

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3132 Riggisberg,
Schweiz

Veröffentlicht am 05. Dezember 2016
OAP Offermann Architektur & Projekte

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Werner Abeggstrasse 67, 3132 Riggisberg, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
12.2012

Gebäudedaten nach SIA 416

Geschossfläche
4300 m²
Nutzfläche
3100 m²
Gebäudevolumen
20'400 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
25,0 Mio. CHF

Beschreibung

Der Bau eines Museums gehört für Architekten zu einer der schönsten und herausforderndsten Aufgaben. Museumsbauten stellen hohe Anforderungen, die geprägt sind von ästhetischen, gestalterischen und kuratorischen Ansprüchen über sehr spezielle konservatorische Vorgaben bis hin zu technisch komplexen Gebieten wie Klima- oder Sicherheitstechnik. So auch beim Um- und Neubau des Ausstellungsbereiches, welchen wir für die Abegg-Stiftung in Riggisberg entwerfen und realisieren durften.
Die Abegg-Stiftung ist eine Institution von Weltrang im Bereich der Textilkonservierung und -sammlungen. Die bestehende, über die Jahrzehnte gewachsene, erweiterte, veränderte und in Teilbereichen immer wieder umgestaltete Ausstellung sollte den neuen Bedürfnissen angepasst werden. Hierbei stellte sich für OAP die Frage, wie ein Museumsgebäude zu gestalten ist, welches mit modernster Ausstellungstechnologie gezeigt werden sollen.
Als Antwort entwickelte OAP unter anderem eine Lichtdecke, deren LED-Lampen ein richtungsloses gleichmässiges Licht mit geringer Lichtstärke erzeugt. Die Architekten haben im Innern nicht nur die Anforderungen der Ausstellungsmacher und der Konservatoren umgesetzt, sondern auch in vielen Dingen mit ihnen gemeinsam technisches Neuland betreten. Präzision in Formgebung und Planung ermöglichten ein Museum mit grossem Raumangebot und Atmosphäre für die grossen Exponate. Das neue Museum ist auf dem neuesten technologischen Stand ausgestattet. An speziell behandelten Wandelementen, hängen die kostbaren Exponate. Textile Grossexponate werden den Besuchern in freistehenden Glasvitrinen zugänglich gemacht.
Neben den funktionalen, besonders im Bereich der Licht- und Klimatechnik anspruchsvollen Anforderungen galt es einen architektonischen Ausdruck zu finden, der die Volumetrie der bestehenden Gebäude ergänzt und sie in die Moränenlandschaft der Berner Voralpen einbindet. Die immer wieder in der Landschaft zum Vorschein kommenden Aufschlüsse des unverhüllten und abrupt zu Tage tretende regionalen Sedimentgesteins, waren eine Inspiration für OAP. Der lebendige dreidimensionale Charakter der Fassade wird durch die nicht flächenbündigen, sondern in unterschiedlichen Tiefen nach einem zufälligen Muster vermauerten Kalktuffquader erzielt. Die Rauheit des Steins unterstreicht die Körperhaftigkeit und die elementare Erscheinung der drei Blöcke des Bauwerks. Das Material der Fassade ergibt ein faszinierendes Spiel des Lichtes, welches sich auf ihr im Laufe des Tages und während der verschiedenen Jahreszeiten unterschiedlich entfaltet. Im Bereich der klar gesetzten Fensteröffnungen findet ein Übergang vom rauhen Stein zu den feingliederigen Chromstahlrahmen statt, die in die Fassade eingelassen sind. Oben geschlossen ist das Mauerwerk mit einer Abdeckung aus dem Kalkstein «Giallo d'Istria».

192140176