Wohnen am Weltpostpark

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3015 Bern,
Schweiz

Veröffentlicht am 15. Oktober 2020
SSA ARCHITEKTEN AG BSA SIA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Haus C: Ansicht von der Weltpoststrasse Haus A: Ansicht von der Weltpoststrasse Blick in den Hof zwischen Haus C und B Die Austragung des Baukörpers von Haus C lästern den Ausswnraum unter dem Gebäude duchfliessen Verbindung der beiden Höfe dank aus^kragendem Baukörper des Hauses C Blick nach Osten Der Hof zwischen den drei Häusern Blick in die Höfe von Haus A und C Blick auf Fassade von Haus B Innenhof von Haus A Haus A:Die eingezogene Loggia verbindet visuell den Wohn- und Essbereich Haus A: Zimmer mit Ausblick auf gegenüberliegende Häuser Treppenhaus Haus C

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
06.2020
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
6 bis 10
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
170
Grundstücksfläche
12'700 m²
Geschossfläche
25'500 m²
Gebäudevolumen
82'500 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
65,0 Mio. CHF

Beschreibung

Die markanten, sechsgeschossigen Wohnbauten des Weltpostparks verdichten das Gebiet rund um das Murifeld in Bern und schaffen neuen, hochwertigen und gleichzeitig bezahlbaren Wohnraum.

Ausgangslage

Für den Bauherren, der Swiss Prime Site Immobilien AG, gab es mehrere Gründe, das Grundstück zu einem Wohngebiet zu entwickeln. Zum einen befindet sich das Murifeld nur wenige Tramstationen vom Stadtzentrum Bern entfernt. Ausserdem hält die Wohnungsnachfrage in Bern weiter an ­– besonders im preisgünstigen Segment. Im Haus C liegt die Nettomiete bei einem Teil der 4-Zimmer-Wohnungen unter 2000 Franken, was für eine Neubauwohnung in der Schweiz sehr günstig ist. Dies entspricht dem Ziel der Stadt Bern, die Anzahl an Mietverträgen im preisgünstigen Segment bis 2025 um 1000 zu erhöhen.

Entwurfsidee

Das Obere Murifeld ist ein heterogenes Wohn- und Stadtquartier. Zur Weltpoststrasse reihen sich grössere Bürobauten des Weltpostvereins sowie Gewerbe- und Industriebauten aneinander. Im Norden grenzt das Gebiet an die Autobahn. Dazwischen liegen Villen, Schrebergartenareale und kleine Parkanlagen. Diese verschiedenen Elemente nahmen SSA Architekten in ihr Konzept für die drei Wohnbauten auf. In der Höhe knüpfen alle Gebäude des Weltpostparks an die sechsgeschossigen Bürobauten an. Das winkelförmige Volumen (Haus A) bildet einen fliessenden Übergang zu den Wohnüberbauungen und dem Grünraum im Westen, während der Zeilenbau (Haus B) den ruhigen Innenhof von der Autobahn abschirmt. An der Weltpoststrasse bietet der U-förmige Baukörper (Haus C) einige Gewerberäume im Erdgeschoss an. Das Gesamtkonzept bildet einen attraktiven, geschützten Wohnort.

Projektierung

Zum Konzept einer einheitlichen Überbauung tragen auch die hochwertigen Klinkerfassaden bei. Auf den ersten Blick scheinen sich die Oberflächen und Farben der klar geschnittenen Baukörper kaum von herkömmlichen Fassaden zu unterscheiden. Doch die gebrannten Steine sind nicht wie üblich mit der glatten Schauseite, sondern mit der rohen Fussseite sichtbar nach aussen vermauert. Der zweite «kleine Unterschied» liegt im Ton der Backsteine: Bei Haus A geht er ins rotbraun, bei Haus B ins helle Rot und für Haus C wählten die Architekten einen graubraunen Klinker. Neben diesen feinen Nuancen verleiht auch die Gestaltung dem Wohnbauensemble eine eigene Identität. So betonen etwa die leicht hervorstehenden Metallzargen die tiefen Laibungen der Loggien und raumhohen Fenster. Damit kontrastieren sie zu der rauen Ziegeloberfläche und dem bewegten Bild der Klinkerfassade. Fontana Landschaftsarchitektur gestaltete ein parkähnliches Umgebungskonzept für die verkehrsfreien Wohnhöfe. Ausgangspunkt ist die bestehende Naturschutzzone im Westen, welche geschützt und als Park in das Gesamtkonzept integriert wird. Der Grünraum fliesst durch die dichte Bebauung hindurch, gestaltet mit den versiegelten Flächen unterschiedliche Aufenthaltsbereiche und vermittelt eine wohnliche Atmosphäre.

Besonderheiten

Neben der hochwertigen Architektur ist auch das Energiekonzept wegweisend: Alle Gebäude sind Minergie-Eco zertifiziert und gemäss dem SIA Energie-Effizienzpfad (SIA 2040) gebaut. Die benötigte Energie wird zu 100 Prozent aus regenerativen Quellen erzeugt. Die gesamte Heizleistung inklusive Warmwasseraufbereitung erfolgt über vier Eisspeicher in Kombination mit Abwasserwärmenutzung. Ein Konzept, welches in dieser Grösse in der Schweiz bisher einzigartig ist.

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