Zum Grünen Hof

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8320 Fehraltorf,
Schweiz

Veröffentlicht am 18. April 2023
siruzu AG Siegrist Ruoss
Teilnahme am Swiss Arc Award 2012

Auffächerung des Volumen zur Gartenseite für optimale Aussicht und Belichtung aller Wohnungen Zugangshof mit Brunnen und Hofbaum als Ankunfts- und Begegnungsort Die Fensterbänke als Sitznischen verwandeln den Laubengang in einen Ort zum Verweilen Sichtbeziehung vom Laubengang zur Gartenseite Sämtliche Wohnungen besitzen Öffnungen zum Laubengang um am Geschehen im Hof teilzunehmen Die nichtragenden Wände erhalten raumhohe Fenster und Türen Alle tragenden Unterzüge wurden als sichtbare Holzbalken ausgeführt Im Gegensatz zur gerichteten Brettstapeldecke weist der grau eingefärbte und geschliffene Anhydrit keine Richtung auf Räumliche Verzahnung Wohnung und Balkon Je nach Sonneneinstrahlung malen die Balkongeländer bestehend aus druckimprägnierten Holzlatten verschiedene Schattenbilder Die grosszügigen Balkone zur Gartenseite laden zum Verweilen ein In Kontrast zur grünen Holzfassade sin die textilen Fallarmmarkise in violett gehalten

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Geerenstrasse 6, 8320 Fehraltorf, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
08.2022

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
19
Grundstücksfläche
2206 m²
Geschossfläche
2783 m²
Nutzfläche
1876 m²
Gebäudevolumen
8556 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
8,5 Mio. CHF
Parkplätze
21

Beschreibung

Viergeschossiger Wohnungsbau in Holzbauweise mit L-förmiger Grundfigur, der sich an der Massstäblichkeit der umliegenden Bauten orientiert.

Ausgangslage

Das Grundstück der Albert und Elsa Heusser-Stiftung liegt in einem zunächst unscheinbar wirkenden Wohnquartier in Fehraltorf. Auffallend sind die schönen grossen Bäume und Baumgruppen, welche die teilweise undefinierten Zwischenräume angenehm gliedern und die Bauten etwas in den Hintergrund rücken. Interessant und lebendig ist auch der Gewerbebetrieb Schellenberg mitten im Wohnquartier, welcher die Quartierstrasse mit alltäglicher Gelassenheit als Werkstrasse nutzt. An diese vorgefundenen Qualitäten knüpfen wir mit unserem Konzeptvorschlag an und entwickeln sie weiter.

Entwurfsidee

Das viergeschossige Volumen definiert einen gemeinsamen Zugangshof auf der Nordseite des Grundstücks und fächert sich gegen Süden auf. So stellt der neue Zugangshof eine Neuinterpretation des Vorplatzes dar, wie er sich vor einem traditionellen Flarzhaus oder Bauernhaus findet: einladend, repräsentativ und funktional zugleich. Die Zugänge zu allen Wohnungen und Zusatznutzungen liegen am gemeinsamen Hof, welcher sowohl von Norden wie auch von Süden erreichbar ist. Der einladende Hof ist mit Sitzbank, Hofbaum und Brunnen ausgestattet und wird zum Ankunfts- und Begegnungsort für Bewohner- und Besucher*innen.
Die Wohnungen sind über einen Laubengang erschlossen. Alle Wohnungen verfügen über grosse sonnige Balkone, diejenigen im Erdgeschoss über eigene Gärten. Die Küchen befinden sich jeweils auf der Seite der Laubengänge, so dass ein lebendiger Austausch und die Anteilnahme an dem Geschehen rundum den Hof ermöglicht werden.

Projektierung

Der Neubau weist 19 Wohnungen mit folgendem Wohnungsspiegel auf: vier 2,5-Zimmerwohnungen, elf 3,5-Zimmerwohnungen, vier 4,5-Zimmerwohnungen. In der Tiefgarage werden 15 Parkplätze für Autos angeboten, ein Teil davon ist mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausgestattet. Entlang der Geeren- und Chüeferistrasse befinden sich zudem sechs Aussenparkplätze, davon zwei für Gäste. Ein grosszügiger ebenerdiger Abstellraum für Velos und andere Gefährte rundet das Angebot ab und dient auch als Gemeinschaftsraum für beispielsweise Geburtstagsfeste. Die Wohnungen sind kostengünstig und behinderten-/altersgerecht ausgestattet. Die in den Innenräumen verwendeten Materialien sind robust und langlebig. Die Kombination von organischen (Holz-Fassaden, Holzdecken, Holzrost) und mineralischen Oberflächen (Anhydrit-Boden) führt zu einer angenehmen und wohnlichen Atmosphäre.

Realisierung

Das im Grundwasser liegende Untergeschoss ist als Massivbau ausgeführt. Ab dem Erdgeschoss ist das gesamte Gebäude in vorfabrizierter Holzbauweise erstellt. Dadurch konnte der Holzbau innerhalb von vier Wochen aufgerichtet werden. Der Laubengang und die Balkone sind aus vorfabrizierten Betonelementen, welche an den Holzbau befestigt und auf Stahlstützen gelagert sind. Trotz erschwerten Bedingungen (Corona, Lieferschwierigkeiten von Bauholz und starken Regenfällen) konnten die 19 Wohnungen einen Monat früher als geplant bezogen werden.

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