A Lot With Little – Architektur in der Verantwortung

Blick in die Ausstellung | Foto: Nina Farhumand
Die Architektur kann als entscheidender Anker dienen, um den gegenwärtigen Herausforderungen, insbesondere im Kontext der Klimakrise, zu begegnen. Die Bauindustrie trägt erheblich zu den CO2-Emissionen bei, daher ist es wichtig, nachhaltige Ansätze zu entwickeln, um qualitativ hochwertige Architektur zu entwerfen. Die neue Ausstellung im ZAZ «A Lot With Little» stellt die Arbeit internationaler Architekt*innen aus zehn Ländern vor, die sich auf nachhaltige Lösungen konzentrieren.

Mehrkanal-Videoinstallation | Foto: Nina Farhumand
Die Ausstellung wurde von der argentinischen Kuratorin Noemí Blager und in Zusammenarbeit mit dem finnischen Filmemacher Tapio Snellman sowie des englischen Komponisten Daniel Nolan gestaltet und entwickelt. Es werden Projekte präsentiert, die nach Gebäudetypologien geordnet sind: Wohnungsbau, Bildung, Transformation und Katastrophenhilfe. Auf diese Weise können Gestaltungsparallelen in unterschiedlichen geografischen, kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen deutlich gemacht werden.
Raumerlebnis in Bewegung
Vorgestellt werden die dokumentierten Projekte in einer Mehrkanal-Videoinstallation in ihrer jeweiligen Umgebung. Begleitend dazu finden Interviews mit den involvierten Architekt*innen statt. Diese immersive Erfahrung ermöglicht es den Besucher*innen, die beschriebenen Erlebnisse zu teilen und die Räume hautnah zu erleben. Neben der Filminstallation über Beamer werden Standbilder in einer Endlosschleife auf mehreren Bildschirmen gezeigt. Auf den Wänden sind Pläne und Informationen in gedruckter Form präsentiert, während Bücher zu den behandelten Themen ausgelegt sind.
Welche Erkenntnisse konnten wir aus der Ausstellung gewinnen?
Ein faszinierender Einblick in die Kategorie Transformation wurde uns durch das Projekt zur Sanierung des Palais de Expo gewährt. Die Sanierung erhält einen Grossteil der Strukturen und erweitert das Nutzungspotenzial der Räume um ein Vielfaches. Der Ansatz der Architekten Jan De Vylder + Inge Vinck hinterfragt die gängige Haltung, alte Gebäude entweder als Denkmal zu erhalten oder komplett abzubrechen. Stattdessen werden sie nachhaltig umgenutzt, um den heutigen Bedürfnissen und Anforderungen wieder gerecht zu werden. Die Architekten streben danach, mit weniger mehr zu erreichen und zeigen auf, dass Gebäude, die von anderen aufgegeben wurden, eine zweite Chance verdienen.
Vorgestellte Projekte
Niamey 2000, Atelier Masomi, Niger
Cité du Grand Parc, Lacaton & Vassal, Frankreich
Modulus Matrix, Peris + Toral Arquitectes, Spanien
Estudo Iturbide, Taller Mauricio Rocha + Gabriela Carrillo, Mexiko
House Rot Ellen Berg, Palais de Expo, Architecten Jan De Vylder + Inge Vinck A JDVIV, Belgien
Abu House, Solano Benitez + Gabinete de Arquitectura, Paraguay
Khudi Bari für Klimaflüchtlinge Marina Tabassum Architects MTA + Foundation for Architecture and Community Eguity, Bangladesch
Paper Concert Hall, Shigeru Ban Architects + Voluntary Architects' Network, Italien
Start-up Lios Campus, Kéré Architecture, Kenia
Anahuacalli Museum, Taller Mauricio Rocha, Mexiko
Dorfschule in peruanischen Amazonasgebiet, Marta Maccaglia, Semillias, Peru
ZAZ Bellerive – Zentrum Architektur Zürich
A Lot With Little – Architektur in der Verantwortung
Vernissage: 25. Januar 2024, 19 Uhr
Ausstellung: 26. Januar – 31. März 2024
Ort: Höschgasse 3, Zürich
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag 14–18 Uhr