Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise

 

Veröffentlicht am 08. Juni 2021

Die Klimakrise und der Verlust der Biodiversität gehören unbestritten zu den gravierendsten Problemen unserer Zeit. Der Planet befindet sich in der Krise, gewinnorientierte Architektur und Urbanismus führen ökologische und soziale Katastrophen herbei und drohen den Planeten unbewohnbar zu machen. Denn Erstellung, Betrieb und Abriss von Gebäuden verursachen 40 Prozent des weltweiten CO2-Ausstosses.

«Critical Care» – die Reparatur der Zukunft hat begonnen

Die Ausstellung im Zentrum Architektur Zürich (ZAZ) zeigt mögliche Ansätze zur Kurskorrektur und macht deutlich, wie Architektur und Urbanismus dafür sorgen, den Planeten wiederzubeleben. Kuratiert von Evelyn Steiner (dipl. Arch. ETH, MA Kunstgeschichte) und Sara Zeller (Dr. Kunstgeschichte) werden in jedem der 21 gezeigten Ausstellungsprojekte die Beziehungen zwischen Ökonomie, Ökologie und Arbeit neu bestimmt. Konkret arbeiten dafür Architekten und Planer mit Aktivisten, Rechtsanwälten, Anthropologen, Künstlern, aber auch Stadtverwaltungen und Unternehmen zusammen.

Rural Urban Framework (RUF): Wiederaufbau des Dorfes Jintai, Provinz Sichuan, China, 2017

Rural Urban Framework hat nach schweren Erdbeben und Erdrutschen in der chinesischen Provinz Sichuan in Zusammenarbeit mit der lokalen Regierung in Jintai ein Modellprojekt für eine nachhaltige Dorfentwicklung realisiert. © Rural Urban Framework

Rural Urban Framework hat nach schweren Erdbeben und Erdrutschen in der chinesischen Provinz Sichuan in Zusammenarbeit mit der lokalen Regierung in Jintai ein Modellprojekt für eine nachhaltige Dorfentwicklung realisiert. © Rural Urban Framework

Ausgangspunkt sind die je spezifischen lokalen Verhältnisse, wie die Ausstellung zeigt, darunter erdbebensichere und nachhaltige Dorfentwicklung in China, Überschwemmungsschutz durch traditionelle CO2-arme Bautechniken in Pakistan und Bangladesch, die vielfältige Umnutzung modernistischer Bauten in Brasilien und Europa, ein ökologischer Community Land Trust in Puerto Rico, die Revitalisierung historischer Bewässerungssysteme in Spanien, neue Konzepte für öffentliche Räume und durchmischte Stadtquartiere in Wien, London und Nairobi.

Zusätzlich sind in der Ausstellung die Einreichungen des Open Calls zu sehen, den das ZAZ im Vorfeld der Schau veranstaltet hat. Die Ausschreibung richtete sich an engagierte Akteurinnen der Schweizer Baukultur, die realisierte und nicht-realisierte Projekte einreichen konnten. Vorgabe war, Architektur als eine nachhaltige und kritische Disziplin zu betreiben. Die Beiträge ergänzen die Wiener Schau, bilden eine Verbindung zum lokalen Architekturschaffen und bieten neuen Nährboden zur Diskussion.

EAHR aktiviert gemeinsam mit Bewohnern und geflüchteten Menschen in der Nähe des Za'atari Flüchtlingslagers in Jordanien traditionelle Baumethoden zur Errichtung von Schulen. © Martina Bo Rubino
Paulo Mendes da Rocha und MMBB Architekten haben ein Kaufhausgebäude in São Paulo in ein Sozialzentrum mit öffentlich zugänglichen Räumen umgebaut. © Ana Mello
Colectivo 720 hat im kolumbianischen Medellin riesige modernistische Wasserspeicheranlagen in einen öffentlichen Raum verwandelt. © Sergio Gómez

Zentrum Architektur Zürich (ZAZ) | Architekturzentrum Wien (AZW)

Critical Care. Architektur für einen Planeten in der Krise

Ausstellung noch bis 29. August 2021

Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag

Jeweils 14 bis 18 Uhr

Öffentliche Sonntagsführungen

Termine 20. Juni, 4. Juli, 18. Juli, 15. August, 29. August

Jeweils von 15 bis 16 Uhr

Eintrittspreise CHF 10.- / 7.- / 5.-

Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Anmeldung zur Führung bis spätestens 17 Uhr des vorangehenden Freitags per Mail an anmeldung@zaz-bellerive.ch oder telefonisch: 044 545 80 01.

Zum Ausstellungsprogramm des Zentrum Architektur Zürich
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