Open House Basel 2025 – Stadt anders erleben

 

Veröffentlicht am 17. April 2025 von
Nina Farhumand

Am 24. und 25. Mai 2025 findet Open House Basel bereits zum siebten Mal statt. Über 100 Gebäude und Aussenräume öffnen ihre Türen für die Öffentlichkeit. Das Wochenende bietet die Gelegenheit, architektonische Highlights und versteckte Perlen zu entdecken – und mit Architekt*innen oder Bewohner*innen direkt ins Gespräch zu kommen. Der Eintritt ist kostenlos. Erste Programmeinblicke und Empfehlungen gibt es im Bericht. Viel Spass beim Zusammenstellen der Tour.

Open House Basel PLUS+ erweitert das Architekturwochenende um ein vielseitiges Rahmenprogramm: Ausstellungen, Gespräche, Konzerte und Spaziergänge laden bereits in der Vorwoche zum Erkunden und Diskutieren ein.

Zu den diesjährigen Besonderheiten zählen unter anderem die frisch wiedereröffnete Kuppel Basel – ein Konzertklub in Form eines gestreckten Oktogons, dessen Architektur ganz auf das Zusammenspiel von Raum und Klang ausgelegt ist. Die Wohngenossenschaft Lena auf dem Westfeld-Areal, das gemeinschaftliches und nachhaltiges Wohnen beispielhaft umsetzt, sowie das Doppelwohnhaus Bäumlihof von Luca Selva Architekte, das mit seiner besonderen Gestaltung im Grünen überzeugt.

Die Swiss Arc Redaktion hat ihre persönlichen Favoriten ausgewählt und stellt sie exemplarisch für das vielseitige Programm vor.

Wohngenossenschaft Lena

Wohngenossenschaft Lena, Scheibler & Villard Architekten + Baumann Lukas Architektur, Neubau 2022
| Fotos: Boris Haberthuer

Wie lässt sich gemeinschaftliches Wohnen architektonisch verdichten – ohne Verlust an Qualität und Individualität? Scheibler & Villard Architekten + Baumann Lukas Architektur entwickeln im «Baustein 2» des Felix-Platter-Areals in Basel ein Haus für die Wohngenossenschaft Lena, das mit bewusst reduziertem Wohnflächenverbrauch neue Wege im Wohnungsbau aufzeigt. Der Neubau bietet rund 180 Personen Raum – bei nur 32 Quadratmetern pro Kopf, inklusive Balkon und Anteil an gemeinschaftlichen Flächen. Die Architektur organisiert 74 Wohneinheiten in einem klaren Raster, das durch vielfältig nutzbare Gemeinschaftsräume ergänzt wird: Cantina, Depot, Werk-, Spiel- und Bewegungszonen strukturieren das Erdgeschoss, darüber begleiten überhohe Initiativräume und bespielte Podeste die vertikale Erschliessung. Treppenhäuser, Cluster und geteilte Entrees werden zu sozialen Räumen. So entsteht eine dichte, flexible Struktur, die Fläche teilt und neue Formen des Zusammenlebens erprobt.

Heilmittellabor – ein Labor denkt weiter

Heilmittellabor Arlesheim, ARGE BSS Architekten + 9graden architectur, Neubau 2023
| Fotos: Stijn Poelstra © ARGE BSS Architekten + 9graden architectur

BSS Architekten + 9graden architectur entwickeln für eine Klinik ein Heilmittellabor, das nicht nur funktional überzeugt, sondern auch konsequent ökologische Prinzipien umsetzt. Der Neubau in massiver Holzbauweise kommt ohne Leim, Metall oder Chemikalien aus – sämtliche Verbindungen erfolgen über Holzdübel. Verwendet wurde mondgeschlagenes Holz, das durch den Zeitpunkt der Ernte besonders widerstandsfähig ist. Im Erd- und ersten Obergeschoss werden pflanzliche Heilmittel von Hand verarbeitet und gelagert, im Dachgeschoss finden Verwaltung und Besprechungen statt. Das Gebäude fügt sich selbstverständlich ins bestehende Klinikensemble ein und folgt einem gestalterischen wie materiellen Leitgedanken: Gesundheit beginnt bei der Architektur.

Haus Gmür – ein Bau erzählt weiter

Haus Gmür, Silvia Gmür Reto Gmür Architekten, Erstellung 1978 und Sanierung 2025
| Fotos: Silvia Gmür Reto Gmür Architekten

Wie bleibt ein Wohnhaus architektonisch relevant – über Jahrzehnte hinweg? Silvia Gmür entwarf das Wohnhaus 1978 in Riehen als präzise Studie über Licht, Material und Raum – und als persönliche Position. Das Gebäude knüpft an den nordischen Expressionismus an, spielt mit Ecken als Lichtfänger, mit Volumen, die sich aus dem Boden schieben oder in den Himmel strecken. Die Konstruktion aus Holzrahmen zeigt bewusst ihre Fügungen und Verbindungen. Mit der Sanierung 2025 wurde der charakteristische Ausdruck des Hauses erhalten und zugleich eine Transformation zum Null-Energie-Haus vollzogen. Die strukturelle und energetische Erneuerung zeigt, dass hohe ökologische Standards auch im Bestand möglich sind – ohne Kompromisse in der architektonischen Sprache.

Fotostudio Frei – ein frühes Werk neu gelesen

Fotostudio Frei, Erstellung 1982 von Herzog & de Meuron, Umbau 2024 durch studio ne
| Fotos: Lisanne Vreeke

Wie wird ein frühes Werk für die Zukunft geöffnet? Herzog & de Meuron realisierten das Fotostudio Frei in Weil am Rhein Anfang der 1980er-Jahre – ein kompakter Bau mit trapezförmigem Grundriss, schrägen Lichtkuben und experimenteller Materialität. Als Zeugnis ihrer frühen Auseinandersetzung mit Raum, Licht und Konstruktion wurde das Gebäude nun denkmalgerecht durch studio ne saniert. Ziel war nicht die museale Rekonstruktion, sondern die behutsame Rückführung zu den ursprünglichen Raumqualitäten. Lichtstimmungen, Blickbezüge und Atmosphären wurden reaktiviert, Eingriffe reduziert. Der ehemals introvertierte Bau erhält damit eine neue Offenheit – funktional, räumlich und programmatisch.

Impressionen 2024
| Fotos © Open House Basel-Axel-Linge

Open House Basel

Architektur für alle in Basel

Einfach registrieren, Favoriten von der Gebäudegalerie markieren und eine persönliche Tour zusammenstellen

Viel Spass beim Entdecken!

Datum: 24. und 25. Mai 2025

Zeiten: Sa und So 10–18 Uhr

Registrieren
192050297