Heilmittellabor Klinik Arlesheim
,
Schweiz
Veröffentlicht am 21. März 2024
BSS Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das Heilmittellabor fügt sich zeitgemäss in die anthroposophische Architektur der Klinik Arlesheim ein. Die Decken und Wände wurden mit einem leimfreien Massivholzbausystem mit Holzdübeln erstellt. Um Platz für den Klinikneubau zu schaffen, errichteten BSS Architekten einen Ersatzneubau.
Ausgangslage
Die Anthroposophische Medizin wurde 1921 auf dem Gelände der Klinik Arlesheim von Ita Wegmann und Rudolf Steiner entwickelt. Der Neubau umfasst vier Geschosse für die Herstellung und die Verwaltung. Der Bau des Labors verleiht als Auftakt für die weitere Entwicklung des Areals der mehr als hundertjährigen Tradition, Naturheilmittel aus heimischen Pflanzen und Kräutern herzustellen, eine neue Identität.
Entwurfsidee
Die Suche nach einer geeigneten Formensprache begann mit der Analyse des Formmotivs des bestehenden Hauses von Ita Wegman. Das Phänomen des «Tragens und Belastens» wird in seiner Architektur sichtbar. Es zeigt eine umhüllende Geste und öffnet sich nach aussen. Dieses Motiv ist im Laborgebäude mit einer klaren Bogenform zeitgemäss umgesetzt. Der mittlere Bogen umhüllt die Menschen im Gebäude, die äusseren Bögen erstrecken sich in die Peripherie. Die Varianten des Motivs harmonisieren die verschiedenen Holzbauten miteinander.
Projektierung
Der Ersatzneubau nutzt eine energieeffiziente Bauteilaktivierung zum Heizen und Kühlen, erfüllt den Minergie-P-Standard und verfügt über ein innovatives Niedertemperatursystem. Die Leitungen in den Holz100-Decken heizen und kühlen das Gebäude. Natürliche und biobasierte Materialien wie Lärchen- und Fichtenholz schaffen ein gesundes Raumklima ohne Schadstoffe und Allergene. Die diffusionsoffene Bauweise und die Verwendung von natürlichen Baustoffen regulieren die Luftfeuchtigkeit und sorgen für ein angenehmes, gesundes und behagliches Raumklima.
Besonderheiten
Der Holzschlag der verwendeten Lärchen und Fichten erfolgte nach Mondzyklen, was optimale Materialeigenschaften verspricht. Aufgrund dieser gesunden, nachhaltigen, ökologischen und ästhetischen Eigenschaften entschied sich die Bauherrschaft bewusst für Holz100.
Das Projekt von BSS Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Marianne Kürsteiner publiziert.