Open House Bern 2025 – Stadt neu sehen
Zu den diesjährigen Highlights zählen unter anderem die Volksschule Enge, eine historische Schulanlage, die Kast Kaeppli Architekten behutsam saniert und weiterentwickelt haben, das Mehrgenerationenhaus Alleeweg von VERVE Architekten, die Siedlung Brunnadern aus den 1970er-Jahren – ein Beispiel für Berner Beton Brut von Atelier 5. Mit Brückenkopf West verwandeln Bauart Architekten ein Bürohaus aus den 1960er-Jahren in ein kompaktes Wohnhaus mit vielfältigen Wohnformen und ergänzenden Nutzungen.
Die Swiss Arc Redaktion hat ihre Lieblinge ausgesucht und stellt sie exemplarisch für das umfassende Programm vor.
Volksschule Matte – alte Mauern in neuen Räumen

gsj architekten, Gesamtsanierung Schulanlage Matte Bern, 2023 | Fotos: Simon von Gunten
Die Stadt Bern entwickelte die Schulanlage Matte über fast zwei Jahrhunderte hinweg: 1834–1837 entstand unter Stadtbaumeister Bernhard Wyss das grosse Schulhaus. 1868 folgte das kleinere, 1882 die erste städtische Turnhalle. 1992 ergänzte eine neue, grosse Turnhalle das Ensemble.
gsj Architekten führten die Sanierung durch und schlossen das Projekt 2023 ab. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege definierten sie für jedes schützenswerte Gebäude das passende Vorgehen. Ziel war es, die historische Substanz und prägende Bauteile der verschiedenen Bauphasen zu erhalten. Das Team sanierte beide Schulhäuser umfassend und nahm Teilinstandsetzungen an den Turnhallen vor. Aus der kleinen Turnhalle entstand eine Tagesschule mit neuer Nutzung. Gleichzeitig passten die Architekt*innen die gesamte Anlage an heutige Anforderungen an.
Stromboli – Gemeinschaftliches Wohnen im Wandel

Studio DIA, Stromboli, Warmbächliareal Bern, 2023 | Fotos: Daisuke Hirabayashi
Studio DIA hat mit Stromboli auf dem Berner Warmbächliareal einen Wohnbau realisiert, der auf soziale Dichte, Wandelbarkeit und ökologische Verantwortung setzt. Der Baukörper gliedert sich in einen achtgeschossigen Turm und ein fünfgeschossiges Zeilenhaus. Beide Gebäudeteile nutzen eine flexible Struktur mit leichten Trennwänden, sodass sich Wohneinheiten zusammenlegen oder an veränderte Bedürfnisse anpassen lassen.
Die Architekt*innen entwickelten differenzierte Übergänge zwischen privatem und gemeinschaftlichem Raum: Laubengänge, Mini-Atrien, ein Gemeinschaftsgarten und offene Begegnungszonen fördern Austausch, ohne die Privatsphäre zu vernachlässigen. Es entstanden 47 Wohnungen, ergänzt durch eine Bibliothek, einen Kindergarten und weitere gemeinschaftlich nutzbare Räume. Das Projekt ist Teil des durchmischten, autofreien Quartiers Holliger.
Geschäftshaus Teo Jakob – ein Haus für Design, Kunst und Architektur
In der unteren Altstadt zählt das Geschäftshaus von teo jakob zu den seltenen Bauten mit ausschliesslich gewerblicher Nutzung. Eines der beiden Häuser wird dem Architekten Niklaus Sprüngli zugeschrieben. Besucher*innen erleben hier historische Bausubstanz mit barocken Ausstattungselementen, zeitgenössischer Kunst am Bau und Designklassikern an einem Ort erleben. Die Sammlung von teo jakob umfasst Werke namhafter Künstler*innen. Eine Dachterrasse bietet Ausblick über die Berner Altstadt.
Während Open House Bern zeigt teo jakob erstmals in der Schweiz neue Arbeiten von Mario Botta, die kurz zuvor am Salone del Mobile in Mailand vorgestellt wurden. Anlässlich des 75-jährigen Bestehens dokumentiert eine Ausstellung im Haus die Geschichte der Unternehmensgrafik – mit Plakaten von Alfred Hablützel, Franz Eggenschwiler und Roger Pfund.
Architektur für alle in Bern
Favoriten von der Gebäudegalerie markieren und eine persönliche Tour zusammenstellen. Die Anmeldung für reservationspflichtige Angebote öffnet am 14. April 2025 um 12 Uhr.
Viel Spass beim Entdecken!
Datum: 3. und 4. Mai 2025
Zeiten: Sa und So 10–18 Uhr