Interview: Dreifachkompetenz bei Akustik, Schall- und Brandschutz

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Veröffentlicht am 26. Juni 2025

Drei Experten geben Einblicke in die aktuellen Herausforderungen und Lösungen rund um Akustik, Schall- und Brandschutz: Martin Eberlin, Daniel Amsler und Stephan Spielmann von der Knauf AG teilen ihre langjährige Erfahrung aus der Praxis.

Martin Eberlin, Daniel Amsler und Stephan Spielmann sind Mitarbeiter bei der Knauf AG.

Martin Eberlin, Daniel Amsler und Stephan Spielmann sind Mitarbeiter bei der Knauf AG.

Martin Eberlin, Daniel Amsler und Stephan Spielmann sind Mitarbeiter bei der Knauf AG.

Herr Eberlin, wenn Sie als Produktmanager Deckensysteme bei der Knauf AG an Akustik und Schallschutz denken, was kommt Ihnen da als erstes in den Sinn?

Martin Eberlin Berufsbedingt denke ich als erstes an das grosse Sortiment, das wir im Bereich Deckensysteme anbieten. Ich behaupte, diese Vielfalt – von Decken auf Gipsbasis über Metall- oder Holzwolle-Deckensysteme bis hin zu den fugenlosen Akustiksystemen – ist in der Schweiz nur bei uns zu finden. Für Architekt*innen und Planende ergeben sich daraus zahlreiche kreative Gestaltungsmöglichkeiten für akustisch wirksame Decken.

Was genau ist denn mit akustisch wirksamen Deckenlösungen gemeint?

Martin Eberlin Einfach gesagt meinen wir damit Deckenlösungen, die Schall im Raum absorbieren und damit die Raumqualität ganz allgemein und besonders die Sprachverständlichkeit verbessern. Denken Sie an Büro- oder Schulgebäude, da ist der akustische Komfort wichtig für Konzentration und Kommunikation.

Wie sieht das Portfolio der Knauf AG in diesem Bereich aus? Gibt es die eine spezielle Deckenplatte, die alles kann?

Martin Eberlin Unsere Deckenpaneele und die akustisch wirksamen Putze bei den fugenlosen Akustiksystemen können technisch gesehen ziemlich viel. Aber herausragende Akustikwerte allein reichen uns nicht – weil sie Architekt*innen allein auch nicht ausreichen. Was wäre Planung und Gestaltung von Räumen, wenn man nicht für jedes Projekt auch das passende Material mit seiner spezifischen Anmutung, Farben und Oberflächenstrukturen wählen könnte, oder mit Elementen wie Deckensegel kreativ sein könnte? Um Planenden das zu ermöglichen, haben wir in den letzten Jahren unser Deckensortiment ausgebaut und vertreiben inzwischen auch das Sortiment der Knauf Ceiling Solutions in der Schweiz exklusiv.

Knauf GIFAboard wird in allen Bereichen des hochwertigen Innenausbaus mit sehr hohem gestalterischen Anspruch eingesetzt. | Foto: Markus Ebner

Knauf GIFAboard wird in allen Bereichen des hochwertigen Innenausbaus mit sehr hohem gestalterischen Anspruch eingesetzt. | Foto: Markus Ebner

Knauf GIFAboard wird in allen Bereichen des hochwertigen Innenausbaus mit sehr hohem gestalterischen Anspruch eingesetzt. | Foto: Markus Ebner

Fragen wir Herrn Amsler, Leiter Technik Trockenbausysteme: Ist die Decke für Akustik wichtiger als der Boden oder die Wandfläche?

Daniel Amsler Wir sollten bei Akustik Boden, Wand und Decke nicht gegeneinander ausspielen. Planende können für die Qualität in Räumen und Gebäuden Grosses leisten, wenn sie die Akustikplanung ganzheitlich betrachten und die Systeme gut aufeinander abstimmen. Wir bieten für Wand, Boden und Decke ausgereifte Systeme und daneben auch einzelne Produkte wie Schallschutz-Türen und Glaselemente an, deren akustische Wirksamkeit wir in unserem Knauf-Prüflabor testen und messen. Planende finden die relevanten Parameter dazu in unseren technischen Dokumentationen. Nicht vergessen dürfen wir darüber hinaus Anschlüsse, Durchdringungen und dergleichen, denn auch sie beeinflussen die Akustik erheblich. Eine fachgerechte Planung unter Mithilfe eines Akustikers ist aus unserer Sicht unbedingt empfehlenswert.

Lassen Sie uns auf die Wände schauen. Herr Spielmann, Sie sind für dekorativen Brandschutz bei der Knauf AG zuständig. Was ist Ihr Beitrag zur Raumakustik?

Stephan Spielmann Viele Produkte aus dem Bereich dekorativer Brandschutz haben je nach Ausführung akustisch wirksame Eigenschaften. So ist unsere GIFAboard ein nicht brennbarer Baustoff – sie besteht aus Gipsfaser. Man kennt sie zum Beispiel mit charakteristischem Wellenmuster von den Wand- und Deckenverkleidungen der Elbphilharmonie in Hamburg.

Lässt sich mit nicht brennbaren, akustisch wirksamen Wandverkleidungen gut gestalten?

Stephan Spielmann GIFAboard kann mit unterschiedlichen Materialien veredelt werden. Wer ein natürliches Ambiente schaffen will, kann Echtholzfurniere wählen. In Kombination mit dezenter Nanoperforation, bei der die Schallabsorption fast komplett unsichtbar ist, entstehen Flächen in durchgängiger Holzoptik. Wer es markanter mag, kann für die gewünschte Schallabsorption Oberflächen mit verschiedenen Lochungen oder geraden Schlitzungen auswählen.

Akustisch wirksame Deckensysteme von Knauf schaffen interessante Atmosphären, wie im Fall der Kantonsschule in Chur. | Foto: Lautenschlager

Akustisch wirksame Deckensysteme von Knauf schaffen interessante Atmosphären, wie im Fall der Kantonsschule in Chur. | Foto: Lautenschlager

Akustisch wirksame Deckensysteme von Knauf schaffen interessante Atmosphären, wie im Fall der Kantonsschule in Chur. | Foto: Lautenschlager

Warum sind Architekt*innen und Planende gut bei Knauf aufgehoben, wenn es um Akustik und Schallschutz geht?

Daniel Amsler Vor allem aus drei Gründen. Erstens: Geprüfte Sicherheit und höchste Qualität. Denn hinter den Lösungen der Knauf AG steht die gebündelte technische Akustik-, Schallschutz- und Brandschutz-Kompetenz der Knauf-Unternehmensgruppe. Zweitens: Kreativität. Die Sortimentsbreite, die wir allein im Bereich Decken anbieten, ermöglicht die Umsetzung fast jeder architektonischen Idee. Drittens: Einfachheit in der Umsetzung ohne Reibungsverluste. Denn Planende und Architekt*innen finden bei uns Lösungen aus einer Hand vom Boden über Wände bis zur Decke.

Werden Trockenbausysteme heute in der Schweiz eher bei Neubauprojekten oder Renovationen respektive Aufstockungen eingesetzt und welche Entwicklungen erwarten Sie?

Daniel Amsler Trockenbau hat entscheidende Vorteile bei Neubauprojekten und in der Renovation, etwa mit Blick auf Baukosten, kürzere Bauzeiten, Raumgewinn, Wohnqualität, Flexibilität. Um auf das Thema Schallschutz und Akustik zurückzukommen: Trockenbau-Systeme können den Schall innerhalb des Raums zu anderen Räumen hin deutlich mindern: Durch Beplankung mit Knauf Diamant ist eine Schallminderung von bis zu 79 dB realisierbar – das erfüllt sogar die Anforderungen beim Kino- oder Tonstudiobau. Als Trockenbau-Enthusiast wünsche ich mir natürlich, dass sich diese unschlagbaren Vorzüge noch mehr durchsetzen.

Zum Schluss noch eine allgemeine Frage: Welche Möglichkeiten haben Architekt*innen und Planende mit Ihnen als jeweiligen Experten in Kontakt zu treten?

Daniel Amsler Wer technische Dokumentationen sucht, dem empfehle ich als ersten Touchpoint das Downloadcenter auf unserer Website knauf.ch. Wer das Gespräch mit uns sucht, der findet seinen Ansprechpartner ebenfalls auf der Website im Bereich Kontakte – nach Region und Sparte sortiert.

Das Interview entstand in Zusammenarbeit mit der Knauf AG.

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