Umbau und Erweiterung Schaulistrasse

Das Quartier in Münchenstein weist typische Merkmale eines städtischen Vororts auf. Vorwiegend dominieren kleine Reihenhauszeilen und freistehende Einfamilienhäuser, die Mitte des letzten Jahrhunderts für die wachsende Mittelschicht entstanden sind. Das durch Fabio von Arx realisierte Umbauprojekt reagiert selbstbewusst und eigenständig auf den Kontext und schafft es dennoch, die ursprüngliche Identität des Hauses zu wahren.

Gezielte Eingriffe in den Bestand
Die bestehende Struktur war in ausgezeichnetem Zustand und wurde daher nur durch wenige gezielte Eingriffe umgebaut und auf die heutigen Bedürfnisse der Bauherrschaft angepasst. Die tragende Mittelwand im Erdgeschoss wurde durch eine neue Stützenreihe ersetzt, um einen geräumigen Wohn-, Koch- und Essbereich zu schaffen. Die Kücheninsel gliedert den Wohn- und Essbereich. Sie steht prominent inmitten des Raums und unterstreicht ihre zentrale Rolle – auch ein wichtiges Bedürfnis der Bauherrschaft. Die Treppe wurde grosszügiger und offener gestaltet, sie etabliert in der Vertikalen neue Blickbezüge. Das Haus wird dadurch offener und kommunikativer. Das bisher ungenutzte Dachgeschoss konnte aufgrund seiner niedrigen Deckenhöhe nicht als Wohnraum ausgebaut werden; daher wurde es erhöht und mit einer neuen Konstruktion aus Holztafelelementen aufgestockt. Neu findet dort das Elternschlafzimmer und ein Bad Platz.

Pavillonarchitektur als Erweiterung
Der eingeschossige Anbau erweitert das Erdgeschoss und wurde in einer aufgeständerten, offenen Bauweise errichtet, er fügt sich unaufgeregt in den kleinen Garten ein und bietet einen räumlichen Kontrast zum bestehenden Haus. Ihm gegenüber liegt der kleine Naturpool, der komplett aus Holz gefertigt ist.

Rohe und natürliche Materialien
Eine mineralisch verputzte Kompaktfassade auf einem betonierten Sockel, geölte Eichenfenster und verzinkte Metallbauteile prägen die äussere Erscheinung. Innen setzt sich die einfache und natürliche Materialwahl fort. Einbauten und konstruktive Holzelemente in Fichte sind sichtbar belassen. Eichenparkett-Dielen in den Wohnräumen, Tonplatten und handgefertigte Keramik in den Nasszellen.

Das Projekt von Fabio von Arx wurde für den Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.