Baggenstos
,
Schweiz
Veröffentlicht am 28. März 2024
CH Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Der Neubau Baggenstos in Wallisellen ersetzt ein Büro- und Fabrikationsgebäude aus den 1950er-Jahren. CH Architekten haben den Neubau als konstruktiven Holzbau mit innovativer Haustechnik geplant und realisiert. Neben Büroflächen im Sockelgeschoss bietet die Umnutzung 24 Mietwohnungen.
Ausgangslage
Der Standort ist durch die Nähe zum Zentrum und die Lage zwischen der Bahnlinie und der Neugutstrasse vorgegeben. Die Aufgabe bestand darin, an dieser zentralen Lage mit erhöhter Lärmbelastung einen Neubau mit Büroflächen und Kleinwohnungen zu realisieren. Der Neubau sollte mit einer nachhaltigen Bauweise und innovativer Haustechnik nach Minergie P zertifiziert werden. Als primäres Material für die Gebäudestruktur wurde Holz gewählt mit der Vorgabe, dieses möglichst sichtbar zu belassen. Neben den privaten Räumen waren auch gemeinschaftlich nutzbare öffentliche Bereiche vorzusehen.
Entwurfsidee
Der Neubau schiebt sich als strassenbegleitender Riegel zwischen die Neugutstrasse und die Bahn- und Tramlinie im Süden. Ein bestehender Bebauungsplan begrenzt die Gebäudehöhe auf vier Geschosse. Im Sockelgeschoss befinden sich die Büroflächen, die über mehrere begehbare Atrien belichtet werden. Die Obergeschosse werden über zwei seitliche Treppenhäuser erschlossen. Bewohner und Besucher erreichen die Wohnungen über einen Laubengang, der als Begegnungszone ausgebildet ist. Die 2,5- und 3,5-Zimmerwohnungen sind zweiseitig orientiert und verfügen über kleine Balkone nach Süden. Die Dachterrasse über dem Sockelgeschoss kann von Bewohnern und Angestellten gemeinsam genutzt werden. Die Detaillierung und Farbgestaltung der Fassaden betont die Dreiteiligkeit des Baukörpers und gibt dem Neubau entlang der Neugutstrasse eine unverwechselbare Identität.
Projektierung
Der Neubau wurde als Holzbau auf einem massiven Untergeschoss konzipiert. Das Erdgeschoss ermöglicht eine flexible Büronutzung, die in zwei Mietbereiche mit Gemeinschaftsflächen (Pausenraum, Besprechungsraum) aufgeteilt werden kann. Kleine Aussenhöfe in der Mittelzone belichten die Büroflächen und können von den Mitarbeitern als Freibereiche genutzt werden. In den oberen drei Geschossen befinden sich Kleinwohnungen, die sich mit einem kleinen Balkon nach Süden zu den Gleisen der SBB und der Glatttalbahn sowie nach Norden zur Neugutstrasse orientieren. Die 24 Mietwohnungen sind über einen Laubengang erschlossen, der als einer der geplanten Begegnungsorte dem sozialen Austausch unter den Mieter*innen dienen soll. Ein zweiter Treffpunkt befindet sich auf dem Dach über dem Erdgeschoss, das mit einem Holzdeck zoniert und mit einer Pergola überdacht ist.
Der Neubau ist bis auf die betonierten Treppenhäuser ein reiner Holzbau mit einer hinterlüfteten Holzfassade. Die Holzelemente der Tragkonstruktion wurden im Werk vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengefügt. Die Holzoberflächen sind in allen Innenräumen sichtbar belassen. Die Holzfassade entspricht dem Farbkonzept, das den oberen Abschluss des Baukörpers betont und die Länge des neuen Gebäudes hervorhebt. Die petrolblau gestrichenen Wohnungstüren unterstützen die Rhythmisierung der Strassenfassade.
Das Projekt von CH Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.