Bains de Géronde

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3960 Sierre,
Schweiz

Veröffentlicht am 26. Februar 2016
Nau2 GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

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Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Chemin du Grand Lac, 3960 Sierre, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
06.2014
Links

Beschreibung

Die Erneuerung des Freibades von Géronde steht im Sinne einer nachhaltigen Sanierung der halbkreisförmigen Anlage von 1932 sowie einer Wiederherstellung des Bezugs zum See. Durch die Fortsetzung der Terrassenanlage werden die neuen Nutzungen elegant in der malerischen Landschaft integriert und ein ganzjähriger Seerundgang ermöglicht.

Aufgabestellung
Wie die alte Postkarten der Simplonlinie illustrieren, hat die Idylle des Lac de Géronde in der von Moränen gebildeten Hügellandschaft im Rhonetal seit Generationen als Wahrzeichen der Stadt Sierre gewirkt. Die halbkreisförmige Badeanlage von Hans Biéri von 1932 ermöglichte damals ein sinnliches Baderlebnis in diesem einmaligen Kontext. Durch die Jahre und besonders durch den Beckeneinbau um 1960 wurde die Anlage verunstaltet und der Bezug zur Landschaft zerstört. Die Aufgabe bestand darin, einerseits die denkmalgeschützte Badeanlage nachhaltig zu erneuern (Garderoben, Becken und Technik) und anderseits eine landschaftliche Lösung für die Ufergestaltung und die Promenade um den ganzen See zu entwickeln.

Konzept
Das Wettbewerbsprojekt schlägt einen ungezwungenen Umgang mit der historischen Substanz vor. Das halbkreisförmige Garderobengebäude wird am Eingang sowie am nordöstlichen Hang als Promenade entlang der Felsen erweitert. Die dadurch neu entstehenden Terrassen ermöglichen die harmonische Integration des neuen Raumprogramms, sowie die Benutzung der Dachpromenade als Seerundgang über das ganze Jahr. Ein direkter sinnlicher Bezug zum See wird durch die Umlegung des Seerundgangs wieder möglich. Die neuen Edelstahlbecken schweben leicht über dem Seespiegel, so dass der Badegast einen uneingeschränkten Blick auf die Berglandschaft genießen kann. Mit den Holzflossen und den renaturierten Uferbereichen wird ein sanfter Übergang von der Badeanstalt zur Seeoberfläche geschaffen.

Umsetzung
Der Pioniergeist der Sportarchitektur der Moderne prägt die sanfte, nachhaltige Erweiterung. Die modernistische Anlage wird sorgfältig saniert, ihre Wirkung wird verstärkt. Die Materialpalette beschränkt sich auf Beton, Aluminium und Holz als zeitgenössisches Pendant zur historischen Substanz. Die Architektursprache setzt bewusst auf einfache zweckorientierte Details im Sinne der Anlage von 1932. Durch eine Wärmepumpe wird die Heizung des Badewassers durch erneuerbare Energie, nämlich das Seewasser, erzeugt. Die Becken sind in Edelstahl und die Flosse als Holzkonstruktion konzipiert. Das Projekt umfasst die sanfte Neumodellierung sowie die Renaturierung des westlichen und nördlichen Seeufers mit einheimischen Pflanzenarten (Seerosen, Schilf, Weidenbäume, usw.).

Mehrwert
Durch die Erneuerung des Freibades wird der Standort von Géronde neu entdeckt. Die historische Anlage wird als seltener Zeuge von modernen Sportanlagen im Wallis neu anerkannt und die malerische Landschaft rückt wieder in den Vordergrund. Das Projekt erhöht nicht nur die Attraktivität der Badeanstalt in der Sommerzeit, es schafft durch die Integration des Seerundganges im Architekturprojekt und durch die Uferrenaturierung eine ganzjährige Destination. Zusammen mit verschiedenen Umweltmassnahmen (Rückbau von Schilflandschaften, Aufwertung der Seewasserqualität, Anbindung des Seerundganges im Wandernetz der Stadt, usw.) trägt das Projekt maßgeblich bei, den See von Géronde als touristische Markenzeichnen der Stadt Siders wieder zu etablieren.

192140126