Berglodge Goms

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3985 Münster,
Schweiz

Veröffentlicht am 18. April 2023
Roman Hutter Architektur GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Südansicht Luftaufnahme Südansicht Westansicht Laube Ofen Erdgeschoss Stube Speiseraum Treppenaufgang Türe Gästezimmer Gästezimmer Gästezimmer Laube 2. Obergeschoss Dachgeschoss Struktur Dachgeschoss

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Bahnhofstrasse 88, 3985 Münster, Schweiz
Fertigstellung
06.2021
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Grundstücksfläche
1308 m²
Geschossfläche
710 m²
Nutzfläche
526 m²
Gebäudevolumen
2003 m³

Beschreibung

Einen Neubau bestmöglich in das bestehende Dorfgefüge zu integrieren – dieses Ziel setzten sich Roman Hutter Architektur bei der Errichtung einer neuen alpinen Herberge im walisischen Münster. Um das alpine Ortsbild weiter zu stricken, wurde sie in der ortstypischen, traditionellen Blockbauweise erstellt. Der Einsatz von lokalem Fichten- und Lärchenholz ist nicht nur nachhaltig, sondern verleiht dem Gebäude auch einen warmen und einladenden Charakter.

Ausgangslage

Die Berglodge befindet sich am südlichen Rand des markanten Schuttfächers von Münster. Der Ort am Übergang zur Talsohle definiert den Siedlungsabschluss des Bergdorfes gegen die landwirtschaftlich genutzte Ebene hin. So ist der Blick frei auf saftige Bergwiesen und das Weisshorn am unteren, beziehungsweise den Galenstock am oberen Talende.

Entwurfsidee

Der Neubau wurde in der ortstypischen und tradierten Blockbauweise erstellt, sollte aber typologisch als Gastbetrieb eine baukulturelle Weiterentwicklung erfahren. Auf einem Betonsockel ruhend ist der Blockbau aus heimischem Fichten- und Lärchenholz gefertigt. Jeweils traufseitig ist dem Gebäude eine Laubenschicht vorgelagert.
Neben dem Empfang befindet sich im Erdgeschoss die Küche sowie der Speisesaal für 20 Personen. In den beiden Obergeschossen spannen sich jeweils sechs Gästezimmer um das mittig gelegene Treppenhaus. Das Dachgeschoss bietet Raum für Yogalektionen oder Seminare. Umgeben wird die Berglodge von einem Permakulturgarten, der die Gäste zum Verweilen einlädt. Zusammen mit dem Nebengebäude bildet die Berglodge ein Ensemble. Dadurch konnte auf ein Untergeschoss verzichtet werden.

Projektierung

Die Berglodge wurde in der traditionellen Blockbaukonstruktion durch einen lokalen Holzbauer aufgerichtet. Klassische Holzverbindungen wie Schwalbenschwanz oder Zapfen halten die leimfreie Konstruktion zusammen. Die exponierteren Bauteile (Laube, Fenster) sind aus der dauerhafteren Lärche gebaut, die restliche Konstruktion ist in Fichte gehalten. Damit konnten auch die unter Druck stehenden Lärchenwälder geschont werden.
Die noch offenen Fugen zwischen Wand und Decke werden sich durch den Satz in den nächsten Jahren schliessen. Ein altbekanntes Schmuckelement bei den Reihenfenstern der beiden Giebelfassaden verortet den Neubau zusätzlich in den über Jahrhunderte gewachsenen Kontext.
Im Innenraum wurde ebenfalls grossen Wert auf natürliche und ökologische Materialien gelegt. An den Wänden im Erdgeschoss ist ein verdichteter Sumpfkalkputz aufgetragen. Im Speisesaal liegt ein Stirnholzparkett und die Decke ist mit Stoff bespannt, damit die Akustik gedämpft wird. Die Gästezimmer sind mit Linoleum ausgelegt und die Wände mit einem Fichtentäfer beplankt.

Realisierung

Hohe Anforderungen galten dem Schallschutz. So bestehen die Zimmertrennwände aus einer zweischaligen Blockbaukonstruktion, welche sich durch das doppelte «Gwätt» an der Fassade abzeichnet.

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