Berufsbildungszentrum Sursee
,
Schweiz
Veröffentlicht am 16. März 2017
Weber Hofer Partner AG Architekten
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Im Berufsbildungszentrum Sursee entstehen durch die Aufnahme eines zweiten Berufsfeldes neue Raumanforderungen an die aus Einzelbausteinen zusammengesetzte, heterogene Schulanlage. Ein winkelförmiges Neubauvolumen und ein Ersatzneubau schliessen die städtebauliche Form zu einem Gesamtkomplex um einen Innenhof. Die einzelnen Gebäudeteile bilden gestalterisch und strukturell eine Einheit, die dem Minergie-P-Standard entspricht. Eine Fassade aus vorgehängten Betonelementen umhüllt das komplexe Volumen wie ein gestricktes Netz. Die verschiedenen Nutzungen, die sich hinter der gleichmässigen Fassade verbergen, zeigen sich erst auf den zweiten Blick. Die Form der Betonelemente und die Grosszügigkeit der Fensteröffnungen verleihen dem gewachsenen Gebäudeensemble eine angemessene Massstäblichkeit.
Neben der Wirtschaftlichkeit steht für die Neubauten eine möglichst grosse Nutzungsflexibilität der Tragstruktur im Vordergrund. Daher werden die Vertikallasten über die Fassaden und die Korridorlängswände abgeleitet, während die meisten Querwände als nichttragende Leichtbauwände erstellt werden. Als Nebeneffekt ermöglicht diese Konstruktion, die Fassade im Bereich der Eingangshalle stützenfrei zu gestalten.
Der bestehende Trakt A wird bis auf den Rohbau zurückgebaut. Das statische Konzept ist dem der Neubauten ähnlich, wobei im Fassadenbereich eine zusätzliche Ortbetonwand erstellt wird, um die höheren Gewichtslasten der neuen Fassade zu übernehmen. Zur Gewährleistung der Erdbebensicherheit erfolgen punktuelle Anpassungen und Ergänzungen der Tragkonstruktion.
Das Materialkonzept im Innenraum hat ähnlich der Fassade ebenfalls zum Ziel, aus den verschiedenen Gebäudeteilen eine Einheit zu machen. Der Raumakustik wird grosse Beachtung geschenkt, sowohl in den Unterrichtsräumen als auch im Korridor-/ Aufenthaltsbereich. Helle, ruhige Farbtöne erzeugen eine angenehme Raumstimmung, die durch das Beleuchtungskonzept, welches für die meisten Räume einen Indirektlichtanteil vorsieht, zusätzlich unterstützt wird.