Büroeinbau Desinfecta AG

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3066 Stettlen,
Schweiz

Veröffentlicht am 04. April 2023
maeder | stooss architekten gmbh
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Teeküche und Workshopbereich Wartebereich Haupteingang Austellungswand Zweiter Eingang Infrastruktur Rippendecke und Raumtrenner

Projektdaten

Basisdaten

Fertigstellung
12.2021
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
1
Nutzfläche
610 m²
Gebäudekosten (BKP 2)
900'000 CHF
Anzahl Arbeitsplätze
18

Beschreibung

Aus der ehemaligen denkmalgeschützten Kartonfabrik in Deisswil ist in den letzten Jahren das Projekt Bernapark mit verschiedenen Gewerbe- und Dienstleistungsflächen entstanden. Für die Desinfecta AG ist im Rahmen eines Mieterausbaus eine neue Arbeitswelt konzipiert und umgesetzt worden.

Ausgangslage

Der wegen seiner Industriearchäologischen und gewerbehistorischen Bedeutung unter Denkmalschutz stehende Gebäudekomplex wurde in den letzten Jahren zum Gewerbepark mit Mietflächen für Gewerbe, Kultur und Dienstleistung umgebaut. Die einzelnen Bauetappen lassen sich an Unterschieden in der räumlichen Ausprägung und der konstruktiven Ausbilung ablesen. In den neuen Räumen sollen die unterschiedlichen Arbeitsfelder der Desinfecta AG (Technik und Mechanik bis Administration und Verkauf) in einer zeitgemässen, flexiblen und identitätsstiftenden Arbeitsumgebung zusammengebracht werden.

Entwurfsidee

Die Büroräumlichkeiten in Analogie zu einer Stadtlandschaft auszugestalten, bildet den Leitgedanken des Projekts. Die Arbeitszonen werden über ein grosszügig angelegtes Wegnetz erschlossen. Infrastrukturinseln und Plätze bilden den öffentlichen Raum, dem eine zentrale Bedeutung als Ort des informellen Austauschs zukommt. Die Zonenübergänge sind ablesbar gestaltet und nach Bedarf abgeschlossen. Einbauten aus natürlichen und rohen Materialien widerspiegeln das Bestreben der Schädlingsbekämpfungsfirma, mit natürlichen Methoden zu arbeiten. Dieses Bestreben findet auch in der rohen und naturbelassenen Materialisierung der Einbauten seinen Ausdruck.
Die gebäudetechnischen Installationen in den Kernbereichen werden mit einer Deckenverkleidung aus magnesitgebundenen Holzwoll-Akustikplatten verkleidet. Die durchgehende Decke verbindet die industriell geprägten Räume aus unterschiedlichen Bauetappen und lässt einen möglichst grossen Teil der historischen Rippendecke sichtbar.

Projektierung

Die neu eingebaute Lüftungsanlage sowie sichtbare Ver- und Entsorgungsleitungen aus den oberen Geschossen beeinflussten die räumliche Disposition. Sämtliche Interventionen, Einbauten und Anpassungen dienen der Klärung der räumlichen Verhältnisse und der Inszenierung der historischen Bausubstanz.
Der Entwurf beschränkt sich auf wenige, die Raumstimmung prägende Materialien; geschliffener Zementboden, marmorierte Kernesche, geölter Schwarzstahl, Klarglas und im Naturton gehaltene Holzwollplatten schaffen eine angenehme ruhige Raumstimmung. Die grösstenteils naturbelassenen Werkstoffe nehmen den rohen Industriecharakter des Bestandes auf. Als Farbakzent kontrastiert dunkelblauer Möbellinoleum mit den erdig-warmen Naturtönen.

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