Werkhalle AWEL, Andelfingen

 
8450 Andelfingen,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Rossetti + Wyss Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015

Ansicht West, Wetterseite Ansicht Nord, Vordach Ansicht Ost, Vordach/Tore Ansicht Süd Übersicht Werkhalle Eckverbund Blockkonstruktion Werkhalle, Tageslicht Innenansicht Torfront Morgendämmerung, Laterne

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Neugutstrasse, 8450 Andelfingen, Schweiz
Gebäudeart
Fertigstellung
03.2015

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
1
Grundstücksfläche
7740 m²
Geschossfläche
504 m²
Nutzfläche
475 m²
Gebäudevolumen
5500 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
1,2 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
10
Parkplätze
20

Beschreibung

Die Baudirektion des Kantons Zürich erweitert den Wasserbauwerkhof Neugut des AWEL mit einer neuen Werkhalle, welche Fahrzeuge und Maschinen beherbergt, als Lagerfläche genutzt wird und auch der Verrichtung diverser Kleinarbeiten (Schlechtwetterarbeit, Faschinen binden, Brennholz hacken, und dgl.) dient.
Die Werkhalle wurde soeben fertiggestellt. Das bauliche Konzept berücksichtigt Grundsätze der umliegenden, landwirtschaftlichen Ökonomiebauten und verwirklicht einen Kindheitstraum: Bauen in der Einfachheit der Holzklötzchen der Kinder, ein Elementstapel, zusammengesetzt, geschichtet, mit
geringsten Verbindungsmitteln. Diese Prinzipien sind von allen Seiten spürbar, die Werkhalle besteht aus 36 Massivholz-Elementen. Ein jedes Element hat eine statische Wirkung, schützt die Nutzfläche und ist Teil des Ganzen. Es kann Nichts weggelassen werden.
Das Notwendige ist vorhanden, das Zusätzliche fehlt.
Die Werkhalle bedient sich der Grundsätze des Blockhauses und dies in beachtlichen Dimensionen. Es entsteht ein ruraler, gar archaischer Baukörper.
Das Zusammensetzen der vorfabrizierten Elemente dauerte, nach Erstellung der Bodenplatte, vier Tage. Der Eingriff in die Landschaft wird bewusst kurz gehalten.
Rossetti+Wyss 2015

Ein Fluss, ein Schwemmland, auf der Innenseite des gebogenen Flusslaufes öffnet eine Lichtung die Landschaft. Umgeben von Wäldern säumen Infrastrukturbauten den Ort. Die Tradition ist allgegenwärtig. Auch das gebaute Umfeld zeugt von dieser Tradition, prägt den Bauplatz, ist Vorgabe für die Intervention.
Am Terrainhöchstpunkt wird, weit gehend geschützt von den Hochwassern, die Werkhalle für Nutzfahrzeuge und auch Ort für wettergeschützte Arbeiten, in das Terrain eingesetzt. Der Schutz vor Umwelteinflüssen ist ein Urgedanke des Bauens, welcher bei traditionellen Ökonomiebauten stets lesbar bleibt. Die Halle verfügt über ein grosszügiges Vordach welches die Wetter abgewandten Toröffnungen überdeckt. Es resultiert ein geschützter Unterstand. Die Konstruktion erinnert an einen Kindheitstraum. Massive, grossformatige Holzelemente definieren den physischen Abschluss der Halle. Gestapelt, geschichtet - die Elemente werden vorfabriziert und zur Baustelle transportiert. Hier werden die Holzelemente ineinander verzahnt, so dass die weitgehend weichen Bauteile, zu einer stabilen Konstruktion zusammengesetzt werden. Das Fügen der Einzelteile berücksichtigt die grundsätzlichen Anforderungen an den Baustoff. Sämtliche Bauteile wie Wände, Dachbinder und die Dachfläche sind in Massivholz, die tektonische Durchbildung erzeugt die Wahrnehmung der Halle. Der Bauaufgabe entsprechend wird auf den Einsatz weiterer Materialien verzichtet. Mit dem Versatz der Dachbinder zu den Wänden wird die Halle mit ausreichend Tageslicht versorgt und zugleich die Belüftung garantiert.
Es ist was es ist. Das Holz ist innen wie aussen fertig. Die gestalterische Haltung ist die Zurückhaltung. Wesentlichste Themen ergeben sich durch die reflektierte Betrachtung. Zugabe ist wenig, fast Nichts. Die Kraft liegt im Stoff, in der Form, in der Kombination und der Reflexion.

Das Einfache ist nicht banal.
Rossetti+Wyss 2015

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