Galeriehalle

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8708 Männedorf,
Schweiz

Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Baier Bischofberger GmbH Architekturbüro
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015

Ansicht Strasse Fassadendetail Ansicht Eingang Ausstellungsfläche 'Ausstellungs-Box' Atrium Atrium OG Bibliothek

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
08.2013

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
3754 m²
Geschossfläche
1278 m²
Nutzfläche
948 m²
Gebäudevolumen
5762 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
9,5 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
9
Parkplätze
9

Beschreibung

Die Galeriehalle vereint Büros und Ausstellungsflächen der Galerie Bruno Bischofberger in einer umgebauten ehemaligen Werkshalle.

Von einem gemeinsamen Empfangsbereich tritt man entweder in den Ausstellungsbereich, in dessen Mitte ein tresorartiger Saal dominiert oder in das zentrale Atrium, das von den repräsentativen Büros auf zwei Geschossen umsäumt wird.

Der Screen aus wellenförmigen Betonelementen hält direktes Sonnenlicht weitgehend ab. Er sorgt für weiche, diffuse Beleuchtung und schützt vor direkten Einblicken.

1 Raumkonzept

Die Galeriehalle vereint Büros und Ausstellungsflächen der Galerie Bruno Bischofberger in einer umgebauten ehemaligen Werkshalle.

Die Halle wurde im Plan mittig geteilt. Zur einen Seite findet sich der Ausstellungsbereich – eine offene Halle gegliedert durch die zentral eingestellte Box. Auf der anderen Seite umsäumen die repräsentativen Büros ein zentrales Atrium.

Box und Atrium wirken dabei als gegensätzliche raumordnende Elemente. Einerseits das raumumflossene hermetische Volumen, andererseits die leere Mitte umfasst von einem kompakten Ring kleinräumiger Nutzungen.


2 Hülle und Licht

Grosszügige Verglasungen in Fassade und Dach lassen viel Tageslicht ins Innere. Der wellenförmige Screen steht als separate Schicht vor der Halle. Er hält direktes Sonnenlicht weitgehend ab und sorgt für weiche, diffuse Beleuchtung. Gleichzeitig gewährleistet er ausreichende Privatsphäre in den Büros und gibt dem Bau ein enigmatisches Aussehen, das Neugierde und Phantasie beflügelt.

Zwischen die bestehenden Deckenträger wurden flache Segel eingehängt, die eine gleichmässige Belichtung gewährleisten. Im Atrium wechseln sich Oberlichter mit Leuchtdeckenfeldern ab die graduell das Tageslicht ergänzen, und schliesslich ersetzen.


3 Prozess

Das enge Zusammenspiel zwischen dem skulpturalen Entwurfsansatz und hohes handwerkliches Können findet im Einsatz fortschrittlicher Computertechnologie auf beiden Seiten eine gemeinsame Basis.

Dies zeigt sich nicht zuletzt im Entwurf und der Fertigung des Wellenscreens. Im Entwurf wurde frühzeitig mit einem parametrischen Computermodell gearbeitet. Dies ermöglichte die simultane Optimierung der Form aus gestalterischer und struktureller Sicht, kontrolliert anhand von gedruckten 3D Modellen in verschiedenen Massstäben.

Die Datensätze wurden anschliessend direkt im Schalungsbau weiterverwendet um effizient präzise Gussformen zu generieren.


4 Nachhaltigkeit

Eine durchdachte Raumorganisation mit genügen Flexibiltät, solide Bauweise unter Benutzung hochwertiger Materialien und eine selbstbewusste, zeittypische aber nicht modische Gestaltung sind die Grundpfeiler nachhaltigen Bauens.

Hinzu kommen im konkreten Falle der effiziente Einsatz von Tageslicht und thermisch trägen Materialien. Bei den technischen Anlagen wurde bei der Wärmeerzeugung und Kühlung mit Erdsonden gearbeitet, bei der Beleuchtung kommen fasst ausschliesslich LED Leuchten zum Einsatz.

Nicht zuletzt wurden im Rahmen der Umnutzung Altlasten aus der früheren Industriellen Produktion mit hohem Aufwand fachgerecht entsorgt.

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