Halle 3 Militärflugplatz Payerne

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1530 Payerne,
Schweiz

Veröffentlicht am 09. April 2025
RDR Architectes SA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Halle 3 - détail façade Halle 3 - détail façade 2 Halle 3 - entrée véhicules de service Halle 3 - façade

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Rte de la Petite Glâne, 1530 Payerne, Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
12.2023
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Grundstücksfläche
14'452 m²
Geschossfläche
14'643 m²
Nutzfläche
11'110 m²
Gebäudevolumen
129'932 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
52'500'000,0 Mio. CHF

Beschreibung

Im Jahr 2016 gewann ein Konsortium, bestehend aus RDR architectes als Architekt und Leiter des Skywalker Teams, Ingeni SA als Bauingenieur und BG ingénieurs conseils SA für HLKSE-MSR, die öffentliche Ausschreibung von Armasuisse Immobilien für die Entwicklung der neuen Hallen 2 und 3 des Militärflugplatzes Payerne, dem Hauptstützpunkt der Schweizer Luftwaffe.

Ausgangslage
Das Projekt der neuen Halle 3 umfasst die Konzeption eines Hallensystems für Helikopter und Leichtflugzeuge und integriert alle notwendigen Funktionen für die Reparatur und Wartung der Luftfahrzeuge sowie für die Truppenausbildung: Flugdienst- und Reparaturhangars, Büros, Werkstätten, Lager, Besprechungsräume, Kantinen und Unterkünfte. Der Standort ist durch zwei Hauptelemente charakterisiert: im Norden die Kurve des Wasserlaufs La Petite Glâne und im Süden das Vorfeld, dessen Fläche für den Betrieb erhalten bleiben musste. Nördlich der Piste gelegen ersetzt Halle 3 mehrere abgerissene, veraltete Gebäude. Die Grundrissorganisation folgt dem klassischen Prinzip von Flughallen: Im Süden sind die Hallen logischerweise zur Vorfeldfläche hin angeordnet; die anderen Funktionen befinden sich im Norden auf mehreren Ebenen und sind so vor dem Lärm der Piste geschützt. Die Kraftlinien des Projekts drücken das Streben nach einer Synthese zwischen Standort, Nutzung und Struktur aus.

Realisierung
Als Antwort auf die örtlichen Gegebenheiten variiert die Geometrie durch Versätze, um den Grundriss dem Standort anzupassen und die Vorfeldfläche zu erhalten. Sie bilden die Haupteingänge und entsprechen unterschiedlichen Programmen. Die dadurch erzeugte Volumengliederung ermöglicht auch eine Beherrschung des Bauwerksmassstabs über 350 Meter Länge. Der Schnitt, durch die Nutzung bestimmt, passt sich den unterschiedlichen Dimensionsanforderungen der Hallen an, wobei die Struktur Spannweiten von bis zu 38 Meter erreicht. Der Einsatz von Sheds, einer typischen Industrieform, bringt natürliches Licht zu den Nutzer*innen und passt sich den Variationen der strukturellen Spannweiten an.
Die Form, ein präziser Ausdruck der Typologie und programmatischen Besonderheiten, zeigt sich als Volumen mit variierenden Geometrien, das in der grossen Landschaft eine der Monotonie entfliehende Silhouette erzeugt, die nicht aus einer erzwungenen architektonischen Geste entsteht, sondern aus der Natur des Programms selbst.
Der Fassadenausdruck strebt danach, die Kraft der Form durch die Wahl eines industriellen und nachhaltigen Materials zu verstärken: eine monochrome Verkleidung aus Naturaluminium, deren Variationen aus einer Arbeit an der Blechstruktur entstehen: trapezförmig oder eben, voll, perforiert oder teilperforiert. Diese Variationen ermöglichen es, auf die verschiedenen Situationen und Anforderungen der Fassade zu reagieren: Transparenz, Schutz, Zugang und Belüftung. Die fünfte Fassade, das Dach, das eine beträchtliche Fläche darstellt, nimmt fast 2990 Fotovoltaikmodule auf.

Materialisierung
Im Inneren folgt die Materialwahl demselben Prinzip, der Verwendung von Rohmaterialien in einem industriellen Ausdruck: die weisse Stahlkonstruktion, die Holzdecke der Hallen mit struktureller Funktion, Beton, Stahl und Aluminium. Das gesamte Projekt greift diese Materialpalette auf und wendet sie auf Decken, Wände, Böden und Schreinereien an, wobei die Regel, wie bei der Fassade, darin besteht, die Behandlungen desselben Materials zu variieren durch beispielsweise Perforationen, Anodisierung, Rohausdruck, usw. ...

Die Aussenanlagen folgen den Anforderungen des Programms Natur Landschaft Armee (NLA) des VBS (Eidgenössisches Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport), die besagen:

  • Pflanzung standortgerechter einheimischer Pflanzenarten
  • Aussenanlagen, die keine Tierfallen darstellen und den Anforderungen des Vogelschlag-Präventionsplans entsprechen
  • Bevorzugte Verwendung der Mutterboden-Reserve des Militärflugplatzes Payerne
  • Installation von Rasengittersteinen für Parkplätze (maximale Begrenzung undurchlässiger Flächen)
  • Kontrolle der Aussenbeleuchtung im Norden, zur Petite Glâne hin (keine Aufwertung der Nordfassade), um die Fauna nicht zu stören

Energie und Gebäudetechnik

  • Zertifizierung: Konzipiert für das Minergie-Standard-Label
  • Heizung und Warmwasser: Anschluss an die Fernwärme des Militärflugplatzes
  • Erneuerbare Energieerzeugung: 2990 Fotovoltaikmodule (5839m²) mit 1.280,85 kWp

Das Projekt von RDR architectes wurde für den Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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