Kantonspolizei Fribourg

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1763 Granges-Paccot,
Schweiz

Veröffentlicht am 21. Juni 2018
deillon delley architectes sa
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Projektdaten

Basisdaten

Fertigstellung
11.2017
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Grundstücksfläche
4000 m²
Geschossfläche
1005 m²
Nutzfläche
6000 m²
Gebäudevolumen
33'000 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
30,0 Mio. CHF

Beschreibung

Im Jahr 2011 verabschiedete der Grossrat des Kantons Freiburg eine Strategie, die mehrere Massnahmen zur nachhaltigen Entwicklung des Kantons vorsieht. Es wurden insgesamt 21 Vorschläge ausgewählt, darunter sieben von besonderer Bedeutung, da sie sich durch ihre Sichtbarkeit und die Hebelwirkung, die sie entfalten, auszeichnen. Ein Projekt trägt den Titel «Eine bessere Verwendung von Holz bei öffentlichen Bauten». Da es die Verwendung einer erneuerbaren Ressource fördert, die Umweltbilanz des Baubestandes verbessert und auf die lokalen Wirtschaftszweige wie die Holz- und Forstwirtschaft zurückgreift, kommt diesem Projekt eine besondere Beachtung zu. So versteht es sich von selbst, bei Architekturwettbewerben die Verwendung von Holz zu fördern.
Der Neubau für die Freiburger Kantonspolizei muss die zentrale Verwaltung und die Kommandozentralen der Kantonspolizei und der Gendarmerie unter einem Dach vereinen. Im Gleichgewicht mit den umstehenden Bauten fügt sich der Neubau klar in seine Umgebung ein. Er schafft ein urbanes Umfeld; seine Baumasse ergibt eine volumetrische und funktionelle Beziehung zu den Bauten Madeleine 1 und 8, der Einsatzzentrale der Gendarmerie.
Die Tragstruktur besteht aus einer Holzkonstruktion über vier Stockwerke. Der Langbau besitzt eine klar lesbare Beziehung zum strukturellen System und seiner Architektur. Der grosse offene Raum im Erdgeschoss, oberhalb der Cafeteria gelegen und mit Voralpenpanorama, nimmt den täglichen Besucherstrom auf.
Die Entwurfsidee der Verwendung von zum grossen Teil roh behauenem Holz ist symbolisch für die Kriterien der Nachhaltigkeit. Der Verbrauch an grauer Energie ist geringer und es kommt bevorzugt Material von lokaler Produktion zum Einsatz. Ein Raster von vierkantigen Holzstützen von 28 x 28 Zentimetern in Abständen von 2,10 Metern unterteilt das Gebäude in Längsrichtung. Drei Abschnitte unterteilen das Gebäudes quer, woraus die Anordnung des Raumprogramms entsteht. Im Verwaltungsbereich sind dies zwei Abschnitte von jeweils 7,2 Meter. Die grossen Räume befinden sich in einer Struktur von 12 Metern Spannweite. Die Decken bestehen aus grob behauenen Balken und geben ihnen ihre Struktur, wobei deren gute akustische Qualität den Lärmpegel in den grossen Räumen in Grenzen hält. Diese Lösung ist einheitlich auf allen vier Ebenen übernommen. Um die Holzstruktur der Decke sichtbar zu lassen, sind die Verteilungsleitungen in einem doppelten Fussboden untergebracht. Die Teile des Bauwerks, die mit dem Erdreich in Berührung kommen, sowie die technischen Schächte bestehen aus Sichtbeton gefertigt.
Im Inneren dominiert das Holz, wogegen die Fassade mit Metall verkleidet ist. Mit ihrer Umhüllung aus eloxiertem Aluminiumblech schützen die Fassaden das Holz, aus dem das Gebäude besteht. Sie geben ihm seinen Ausdruck und unterstreichen den eines offiziellen Bauwerks. Die beiden Hauptfassaden nach Norden und nach Süden sind rhythmisch durch einen Wechsel zwischen ausgefüllten und offenen Elementen aufgeteilt, dazu kommt eine bewusste Betonung der Vertikalen. Die Giebelfassaden haben keine Öffnungen. Diese Anordnung ergab sich aus der Wahl der konstruktiven Konzeption, der das gesamte Projekt zugrunde liegt.

Zertifikat
Herkunftsnachweis Schweizer Holz COBS
P-ECO Minergie (nicht gekennzeichnet)

Veröffentlichung
AS-Architektur suisse n°206
Weg 07
MAD03 Redakteur Lignum Fribourg

192465705