Letziturm Altstetten

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8048 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 31. März 2023
Armon Semadeni Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Hohlstrasse 440, 8048 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
03.2023
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
mehr als 20
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
177
Grundstücksfläche
6477 m²
Geschossfläche
27'000 m²
Nutzfläche
19'000 m²
Gebäudevolumen
83'400 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
70,0 Mio. CHF
Parkplätze
95

Beschreibung

Der rund 75 Meter hohe, von Armon Semadeni Architekten realisierte Letziturm in Zürich Altstetten bildet zusammen mit der denkmalgeschützten Holzlagerhalle ein städtebauliches Ensemble, welches den Übergang vom SBB-Werkstattareal zur Stadtentwicklung um den Bahnhof Altstetten artikuliert und zwischen Geleiseraum und Stadtkörper vermittelt.

Ausgangslage

Entlang des Geleisefeldes zwischen Bahnhof Altstetten und Hardbrücke entwickelt sich mit der Umstrukturierung bestehender Gewerbe- und Industrieflächen ein neues Stadtgebiet im Westen der Stadt. Das neue Wohnhochhaus Letzi, bei der Flurstrasse, am städtebaulichen Übergang zu den SBB Werkstätten gelegen, nimmt in diesem übergeordneten Stadttransformationsprozess eine Pionierstellung ein. Zu klären ist nicht nur die städtebauliche Artikulation des Übergangs, sondern ist auch die Grundstrategie im Umgang mit den bestehenden Werkstatt- und Industriehallen entlang der Hohlstrasse festzulegen.

Entwurfsidee

Der siebengeschossige Gebäudesockel des Letziturms nimmt im Osten die Kante der Holzlagerhalle exakt auf und bindet diese in das Ensemble zwischen Neu und Alt ein. Gegen Westen übergreift der Neubau, bildet einen Abschluss in der Flucht der Flurstrasse und adressiert das neue Haus an der Hohlstrasse. Der Gebäudesockel definiert einen ersten Stadthorizont. Die zwei Wohntürme orientierten sich an der Höhe des Nachbargebäudes und interpretieren die städtebauliche Konstellation, sodass zukünftig aus dem geplanten Einzelturm ein Ensemble von drei hohen Häusern entsteht. Dank einer leichten Auskragung des westlichen Turms zum Geleisefeld hin wird eine entspannte Auflockerung der städtebaulichen Setzung erreicht. Mit der punktuellen Auflösung der Gebäudekante gegenüber dem Geleisefeld wird eine Bewegung eingeläutet, die in der späteren Entwicklung im Bereich SBB Werkstätten aufgenommen werden kann. Die Auskragung des westlichen Turms zum Strassenraum hin verstärkt die städtebauliche und architektonische Verknüpfung mit der bestehenden Holzlagerhalle, stärkt aber auch die eigene Adresse am Strassenraum. Der Letziturm trägt in seinem Ausdruck Geschichte und DNA des Ortes an den Geleiseanlagen weiter. Mit der zeitgenössischen Interpretation eines Materialkataloges aus industriell geprägten Bauten entsteht eine Basis zur Konstruktion des neuen Gebäudes. Dabei dienen die grossen Werkhallen auf dem Areal SBB Werkstätten als atmosphärische Referenz.

Projektierung

Die rund 180 Wohneinheiten werden über zwei effiziente Hochhauskerne erschlossen. Dank ihrer relativ peripheren Lage sind diese auf den beiden Seiten der bestehenden Halle günstig adressiert und können von der zukünftigen Geleisepromenade direkt mit dem Fahrrad erreicht werden. Die mit der westlichen Parzelle geteilte Zufahrt für Fahrzeuge führt über den zukünftigen Flurplatz auf den Besucherparkplatz und zu der Tiefgarageneinfahrt. Der Letziturm soll für eine heterogene Mieterschaft ein Zuhause bieten. Das Erdgeschoss ist geprägt von den beiden Haupteingängen in das Gebäude und den beiden Gewerberäumen, die sich jeweils gegen den zukünftigen Platz und die Erweiterung Richtung Werkstätten ausrichten. Dazwischen eingespannt sind bereits die Erdgeschosse von vier grösseren, doppelgeschossigen Wohnateliereinheiten, die zukünftigen Bewohnern die Möglichkeit bieten, Arbeiten und Wohnen in einer Einheit zu vereinen und falls gewünscht eine direkte Adresse an den öffentlichen Raum anzuknüpfen. Im Sockelgebäude sind sowohl die ganz kleinen als auch die grösseren Wohneinheiten untergebracht. In den beiden Türmen befinden sich mehrheitlich 2,5 bis 4,5-Zimmerwohnungen. Jeweils vier Einheiten profitieren von einer hervorragenden zweiseitigen Ausrichtung mit einem tiefen, eingezogenen Aussenraum, der während drei Jahreszeiten als Wohnraumerweiterung genutzt werden kann.

192227565