Mehrfamilienhaus Doldertal

7 von 22

 
8032 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 07. April 2025
Hurst Song Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Doldertal 4, 8032 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
07.2022

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
mehr als 2
Anzahl Wohnungen
6
Geschossfläche
1745 m²
Gebäudevolumen
5600 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
7,4 Mio. CHF

Beschreibung

Ausgangslage
Das Plätschern des Bachtobels vermischt sich mit dem Rascheln der Laubbäume und dem gedämpften Rauschen des Verkehrs von der nahegelegenen Bergstrasse.
Das Neubauprojekt fügt sich harmonisch in die feingliedrige Struktur des von historischen Villen und altem Baumbestand geprägten Quartiers ein. Mit seiner präzisen Volumetrie vermittelt das Gebäude zwischen der natürlichen Hanglage und der gewachsenen Umgebung. Die kompakte Form entwickelt sich aus dem Terrain und wird durch abgeschrägte Fassadenflächen, Erker und Dachaufbauten zu einer skulpturalen, facettenreichen Gestalt. Diese abstrakte, jedoch zugleich vertraute Formensprache nimmt Bezug auf die Vielfalt der umliegenden Villen und verleiht dem Gebäude eine starke Präsenz im Quartier.

Realisierung
Talseitig markiert ein einladender Vorbau den Hauseingang, der sich als charaktervolles Entrée präsentiert und gleichzeitig den Zugang zum gemeinschaftlichen Garten schafft. Diese geschützte Aussenfläche, eingebettet im dichten Grün, bietet den Bewohner*innen eine ruhige Rückzugsoase mitten im Quartier.
Das Gebäude beherbergt unterschiedlich geschnittene Wohnungen für eine breite Bewohnerschaft – von kompakten Einheiten für Einzelpersonen und Paare bis hin zu grosszügigen Wohnungen für Familien. Die langgestreckten Wohnräume öffnen sich in zwei Richtungen und profitieren von idealer Besonnung sowie einem weiten Blick über die Stadt.
Die Architektur folgt einer klaren, reduzierten Material- und Formensprache. Fassaden und Dach sind aus dem gleichen Material gefertigt, wodurch eine monolithische, skulpturale Erscheinung entsteht. Die leicht reflektierende Oberfläche interagiert mit Licht und Witterung und verbindet das Gebäude auf subtile Weise mit seiner natürlichen Umgebung.

Materialisierung und Ausführung
Hochwertige Holzfenster aus geölter Eiche mit Stufenglas verleihen dem Gebäude eine warme, handwerkliche Präzision, während die Innenräume von Sichtbeton geprägt sind. Durch Einbauten aus Eiche entsteht eine zurückhaltende, aber dennoch lebendige Atmosphäre, die Materialität und Raumwirkung in den Vordergrund stellt. Die besondere Lage des Gebäudes, eingebettet im bewaldeten Tobel und umgeben von historischen Villen in steiler Hanglage, hat die Bauaufgabe massgeblich geprägt. Das Gebäudevolumen liegt zu fast 40 Prozent unter Terrain, was in Verbindung mit dem hydrostatischen Druck den Entschluss zur Massivbauweise aus Ortbeton begünstigte. Diese gewährleistet eine hohe Stabilität und eine sichere Verankerung im Hang. Zudem trägt die energetische Trägheit des Betons zu einem angenehmen Innenraumklima bei.
Die Architektur folgt einem Ansatz, der sich durch reduzierte und robuste Materialität sowie eine klare Formensprache auszeichnet, die dem Gebäude einen starken Charakter verleiht. Diese Merkmale spiegeln sich auch in anderen Projekten unseres Büros wider. Im Innenraum wurde Sichtbeton verwendet, während die Fassade mit einer feuerverzinkten Stahlblechverkleidung versehen wurde, die je nach Witterung stark changiert und so in unterschiedlichem Licht immer wieder neue visuelle Eindrücke vermittelt.

Das Projekt von Hurst Song Architekten wurde für den Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.



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