Ökonomiegebäude Lützelsee

 
8634 Hombrechtikon,
Schweiz

Veröffentlicht am 04. April 2024
Clou Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Die neue Remise wurde komplett als Holzbau errichtet. Innenansicht Remise mit Treppe Das feingliedrige Sparrendach bietet auf einer Galerie über der Einstellhalle Lagerfläche, die mit einer Kranbahn beschickt wird. Menzihof Aussenansicht der Remise in der Dämmerung Aus der Ferne: Die Ökonomiegebäude um das sogenannte Menzihaus am Rand des unter Ortsbildschutz stehenden Weilers Lützelsee. Der Neubau mit Satteldach und eingefärbter PV-Anlage integriert sich typologisch und massstäblich in die ortstypische Bebauungsstruktur. Innenansicht der Remise Die semipermeable Hülle der Remise sorgt für gute Belichtung und Belüftung. Aussenansicht Remise Aussenansicht der Remise in der Dämmerung mit Blick auf den Lützelsee Der bestehende Stallanbau wurde leicht verlängert. Bestehender Stall mit Tiefstreu und Laufhof

Projektdaten

Basisdaten

Fertigstellung
11.2023
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Grundstücksfläche
13'400 m²
Geschossfläche
1470 m²
Nutzfläche
1100 m²
Gebäudevolumen
8325 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
3,2 Mio. CHF

Beschreibung

Der Menzihof am Lützelsee besteht aus dem denkmalgeschützten Menzihaus und den Ökonomiegebäuden, die saniert und erweitert wurden. Clou Architekten haben den Stall umgebaut, die Garage zum Hofkiosk umgenutzt und eine neue Remise erstellt. Dieser innovative Holzbau mit Fotovoltaikdach ergänzt das Ensemble ideal.

Ausgangslage

Der zum Menzihaus gehörende Landwirtschaftsbetrieb ist ein wichtiger Bestandteil der umgebenden Landschaft und soll langfristig standortgerecht bewirtschaftet werden. Um dies zu erreichen, wurde der Betrieb optimiert, indem der Tierbestand an das Futterlager angepasst wurde. Besonderes Augenmerk wird auch auf die Pflege der Riet- und Naturschutzflächen gelegt. Die Wirtschaftsgebäude wurden saniert und erweitert. Eine neue Remise wurde angebaut. Die Garage wurde zu einem Hofkiosk und einem Verarbeitungsraum für hofeigene Produkte umgenutzt.

Entwurfsidee

Die Scheune mit Hocheinfahrt bleibt als Zeitzeugin und prägendes Volumen erhalten. Die neue, freistehende Remise fasst den Hofraum besser und definiert einen klaren Abschluss des Weilers nach Westen. Damit wird auch der Hofverkehr nahe der Badstrasse auf der Nordseite konzentriert und das Betriebszentrum um das Menzihaus gestärkt. Der Neubau in Holzbauweise fügt sich typologisch und massstäblich in die ortstypische Bebauungsstruktur ein. Seine semipermeable Hülle sorgt für gute Belichtung und Belüftung. Die feingliedrige Gliederung und die gut integrierten PV-Module verleihen dem Volumen einen zurückhaltenden, aber eigenständigen Charakter. Die bestehenden Gebäude, insbesondere die Scheune mit Hocheinfahrt, die einen hohen Lagewert darstellt, bleiben erhalten, werden aber durch gezielte Eingriffe den heutigen Anforderungen angepasst.

Projektierung

Der landwirtschaftliche Betrieb verkörpert einen zeitgemässen Kleinbauernhof, der neben der Bewirtschaftung landwirtschaftlicher Flächen und der Haltung von Nutztieren auch einen Lehrpfad zur Vermittlung bäuerlichen Lebens bietet. Der Hofkiosk dient der Direktvermarktung von Bioprodukten und als Treffpunkt für die Gemeinde. Der Hof ist Teil eines Naherholungs-Mikrokosmos rund um den Lützelsee und bietet Möglichkeiten zur Integration von Menschen des zweiten Arbeitsmarktes. Die Remise und der Gewölberaum können zudem für Feste und Veranstaltungen gemietet werden.
Bei der Projektierung wurde bewusst auf die Erhaltung und Ergänzung des Hofensembles in einer geschützten Moorlandschaft und nicht auf einen Neubau gesetzt. Beim Stallumbau wurde das Abbruchholz des Unterstandes wiederverwendet und das Silo zum Regenwasserspeicher umfunktioniert. Das Solardach mit rhythmisch angeordneten Solarzellen und braun eingefärbten PV-Modulen erscheint von aussen und innen als fünfte Dachfassade und ist ein Prototyp für ein lichtdurchlässiges Solardach ohne Unterdach.

Das Projekt von Clou Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Elisa Schreiner publiziert.

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