Sanierung Ferienhaus

 
6612 Ascona,
Schweiz

Veröffentlicht am 08. April 2025
Atelier Rampazzi
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Before

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Strada del segnale 18, 6612 Ascona, Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
04.2025
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Nutzfläche
130 m²

Beschreibung

Das Projekt sah die Renovierung und Erweiterung eines Ferienhauses in der Wohngegend von Ascona, einem kleinen Dorf im Locarnese, vor. Das Viertel, umgeben von Vegetation und geprägt von unabhängigen Gebäuden mit grossen Grünflächen, liegt in der Nähe des Sees und bietet einen einzigartigen natürlichen Kontext mit Blick auf einen der ältesten Golfplätze der Schweiz. Das ursprüngliche Gebäude war ein Einfamilienhaus, das auf einem einzigen Stockwerk mit sehr kleinen Räumen organisiert war, zwei Schlafzimmern mit getrennten Aussenzugängen. Alles war leider in schlechtem Zustand. Volumetrisch war es unausgewogen und offenbar Stück für Stück zusammengefügt, ohne präzise Planabsichten oder definierte räumliche Konzepte. Eine gemischte Situation, die in Anbetracht der Anforderungen der Auftraggeber, der Vorschriften und anderer Aspekte wie der Überschwemmungsgefahr des Lago Maggiore zu einer radikalen Intervention führte.

Ausgehend von den Wurzeln des Gebäudes und unter Berücksichtigung einer maximalen legalen Erweiterung von 30 Prozent, wurde ein kompakter, materialorientierter Ansatz gewählt, inspiriert von dem Bild eines grünen Busches, der auf einem Felsen ruht. Dieses sehr figurative Bild wurde durch ein kompaktes, felsiges Volumen umgesetzt, das klar das Wohngebäude von einem abstrakteren Volumen unterscheidet, das durch das Grün der Pergolaterrasse im ersten Stock definiert ist. Dem felsigen Volumen, das sedimentär und scheinbar sandig ist, wurden nackte Stahlbetonvolumen hinzugefügt, die an die Granitkugeln (Gneis) erinnern, die erratisch aus den Bergen des nahe gelegenen Val Maggia zum Delta des Flusses gelangten. Das Projekt fügt sich in ein alluvialer Boden ein, an der Grenze zwischen dem Delta des Maggia-Flusses und dem Lago Maggiore, ein Gebiet, das einst sumpfig und schwer nutzbar war, sogar für landwirtschaftliche Zwecke und durch sandige Böden, die mit grossen Felsen übersät sind, gekennzeichnet ist. Die Intervention hat es ermöglicht, das Volumen zu rationalisieren und dem Gebäude eine neue architektonische Ausdruckskraft zu verleihen, die tief mit dem Landschaftskontext verbunden ist. Das Ziel war es, die volumetrische Wahrnehmung des Hauses zu reduzieren, sodass es fast unmerklich in der Landschaft verschwindet. Die Materialwahl – grob strukturierter Putz, Stahlbeton und Vegetation – verstärkt diese mimetische Strategie und integriert sich in die neu gestaltete Vegetation der Terrassen, der Pergola und der grünen Dächer bis hin zum umliegenden Garten. Die neue Raumaufteilung im Erdgeschoss umfasst hauptsächlich die Bereiche für das tägliche Leben, ergänzt durch das Gästezimmer im Westen und einige wesentliche Räume. Dieser grosse Wohnbereich, der keine klaren Trennungen aufweist, ist dennoch stark strukturiert. Die Verbindung des Ganzen erfolgt durch eine 15 Meter lange Holzrückwand, die Schränke und eine hohe Küche integriert. Im Zentrum befindet sich die Kücheninsel mit einem doppelseitigen Kamin, der als skulpturaler Drehpunkt des gemeinsamen Lebens dient. Wie es früher bei unseren Grossmüttern der Fall war, wurde die Küche mit ihrem Kamin zum warmen Herzen des Austauschs, und so haben wir einen Kamin direkt ins Zentrum des Hauses eingefügt, um ihn zum Herrscher der gesamten Szene, der Worte und der Erinnerungen der Familie zu machen.

Das Projekt von 
Atelier Rampazzi wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Nina Farhumand publiziert.
192048962