Share.Ring
,
Schweiz
Veröffentlicht am 05. April 2022
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Beschreibung
Das Projekt Share.Ring am Siedlungsrand versucht mit neuen Wohnformen von Grossclustern und klarer Form die 1960-Jahre Siedlung Ruopigen in die heutige Zeit zu tragen und zu ergänzen.
Ausgangslage
Als Ausgangslage diente uns der von Dolf Schnebli in den 60er-Jahren gewonnene Gestaltungsplan Ruopigen (Luzern). Einst als Satellitenstadt im Geiste der 60er-Jahre konzipiert, wurde der Gestaltungsplan nicht vollständig, und zum Teil reduziert auf das Bebauungsmuster mit wenig architektonischen und aussenräumlichen Qualitäten, realisiert. Das Planungsgebiet liegt im südlichen Teil des Gestaltungsplanperimeters. Mit der Semesteraufgabe möchten wir das Potenzial einer verblichenen Stadtutopie nutzen, um ein visionäres Stadtquartier mit innovativen Wohn- und Lebensräumen zu entwerfen.
Entwurfsidee
Die kritische Auseinandersetzung mit dem ursprünglichen Gestaltungsplan und mit dessen Umsetzung bildete den Einstieg in unser Entwurf. Es ist das letzte unbebaute Grundstück. Im Abgleich mit den Qualitäten und Defiziten des Bestandes, umfasst die Aufgabenstellung die Herausforderung, aber auch die Chance, den Ort neu zu denken. Das Projekt Share.Ring versucht den Siedlungsrand von Ruopigen zu ergänzen mit einer klaren Formensprache. Die klare Form bestärkt ausserdem die gemeinschaftliche Vision. Es bricht die Grenze zwischen Siedlungsraum und Landschaft. Der Zimmereggwald wird ergänzt mit Pionierhölzer und neue Waldgärten für die Community entsteht. Der Ring wird in Richtung des Waldes sowie des beliebten Schwimmbades geöffnet und lässt so die Natur in den Innenraum des Rings. Das Wohnungskonzept ist eine Schichtung und mit dem Schwellenraum «Jardin d’hiver» verbunden.
Projektierung
Der Ring inmitten der Natur ist ein selbstregulierendes Netzwerk und alle Bewohner haben vergleichbare Bedingungen. Das Erdgeschoss gehört gänzlich der sozialen Kernelemente an. Es beherbergt eine Waldküche, Waldbibliothek, Waschraum, Veloabstellplätze und an den Enden befinden sich Kleinwohnungen. Durch mittig angelegte Treppen gelangt man ins 1. Obergeschoss zu den radial angelegten 3.5- bis 4.5-Zimmerwohnungen. Die Erschliessungstypologie Laubengang fördert Begegnung und aktiviert zusätzlich die Mitte. Typologisch entspricht das 2. und 3. Obergeschoss Clustergirlande. Die privaten Einheiten ordnen sich um den Aussenring an und die Wohnräume schliessen direkt an einen «Jardin d’hiver», welcher ein bewohnbarer Korridor im Zwischenklima am Laubengang symbolisiert.
Besonderheiten
Die klare Form ergänzt die heterogenen Satellitenstadt und erweckt ein neues Gemeinschaftsgefühl. Das Verschmelzen von Siedlungsraum und Naturraum sowie mit Zwischenraumklimas im «Jardin d’hiver» ermöglichen neue Wohnkonzepte. Das Projekt schafft interessante Raumabfolgen sowohl Drinnen als auch Draussen.
Next Generation Projekt eingereicht für den Arc Award 2022 von: Tina Schnyder, FHNW Muttenz