Signau House and Garden

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8008 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 09. August 2018
EMI Architekt*innen AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Signau_aussen Signau_Garten mit Pavillon Signau_Wintergarten Signau_Eingangshalle Signau_Saal Signau_Erkerzimmer Signau_Kaminzimmer Signau_Treppenaufgang Signau_1. Obergeschoss Signau_Gästezimmer 1. OG Signau_Badezimmer Signau_Gästezimmer 1. OG Signau_Dachgeschoss Signau_Gästezimmer Dachgeschoss

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Signaustrasse 6, 8008 Zürich, Schweiz
Fertigstellung
05.2018

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
1643 m²
Geschossfläche
1410 m²
Nutzfläche
770 m²
Gebäudevolumen
4390 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
3,5 Mio. CHF
Parkplätze
9

Beschreibung

Die denkmalgeschützte Villa Syz an der Signaustrasse in Zürich-Riesbach wurde 1912 von den Architekten Pfleghart und Häfeli gebaut. Sie bildete eine räumliche Einheit mit dem vom jungen Gustav Ammann entworfenen Garten. Den Entwurf hatte Ammann noch im Angestelltenverhältnis bei den Gebrüdern Froebel erarbeitet, die aufgrund einer nach ihnen benannten Seerose noch heute bekannt sind. Der Garten markierte den Übergang vom landschaftlich geprägten Hausgarten zum Architekturgarten. Er wurde in den 1960er Jahren im Zuge der Umnutzung des Hauses zum Bürogebäude und dem Bau von Parkplätzen zerstört. Mit dem erneuten Umbau zum Guesthouse mit Kino findet das Gebäude über eine Neulanlage des Gartens, der inhaltlich am Architekturgarten anknüpft, seine alte Bedeutung wieder.

Die zweigeschossige Villa wies im Grundriss ursprünglich eine einfache Raumaufteilung auf, die den grossbürgerlichen Wohn- und Repräsentationsvorstellungen jener Zeit gerecht wurde. Im Erdgeschoss bildeten Eingangshalle und Vestibül eine mittlere Raumschicht für Ankunft und Erschliessung aus. Seitlich daran angegliedert fanden sich grosse Wohn-, Ess- und Gesellschaftsräume. Strassenseitig lagen die dienenden Räume mit Küche und Garderobe. Eine verglaste Veranda markierte den Übergang zum Garten. Im Obergeschoss weitete sich die Halle auf und erschloss die mehrheitlich gartenseitig liegenden Privaträume. Im Dachgeschoss befanden sich weitere Schlafräume sowie Räume für das Personal.

Die private Bauherrschaft des Projektes führt die Villa einer neuen Nutzung zu. Das Projekt beinhaltet den Umbau – inklusive Ausstattung und Möblierung – zu einem gehobenen Bed & Breakfast mit neun Zimmern im Ober- und Dachgeschoss. Für die neuen Badezimmer werden kleine, zwischenliegende Zimmer geteilt und den Eckzimmern zugeschlagen. Die sanitäre Erschliessung erfolgt in den neuen Trennwänden, sodass Eingriffe in die geschützte Bausubstanz minimiert werden. Die Gesellschaftsräume im Erdgeschoss sowie der Garten dienen dem Aufenthalt der Gäste, gleichzeitig schafft sich die Eigentümerschaft hier Räume für private Anlässe und Empfänge. Dazu zählt auch der Einbau eines separat zugänglichen Kinos mit Foyer im Untergeschoss. Das Projekt umfasst schliesslich die haustechnische Neuinstallation des Haues sowie den Bau einer kleinen Tiefgarage.

Das Einrichtungs-, Farb- und Materialkonzept nimmt die Entstehungszeit der Villa zum Ausgangspunkt. Die wichtigsten Einflüsse – namentlich die Idee des englischen Landhauses – kamen damals aus England und verbreiteten sich über Deutschland und Wien in Kontinentaleuropa (Protagonisten waren u. a. Hermann Muthesius aus Deutschland und Josef Hoffmann sowie später auch Adolf Loos aus Wien). Zusätzlich wurden zeitgenössische Entwürfe verwendet, die Aktualisierungen von Möbeln der Entstehungszeit der Villa darstellen sowie als dritte Gruppe Stücke aus den Sammlungen der Bauherrschaft. In der Verbindung der drei Gruppen entstand eine Möblierung, die sich durch eine durchgehende Stimmung auszeichnet, dabei aber eine einheitliche Stilistik vermeidet.

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