Turn- und Schwimmhalle Vogelsang
,
Schweiz
Veröffentlicht am 24. August 2021
MET Architects GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die vom Kantonsbaumeister Hans Luder geplante, 1967 fertiggestellte Turn- und Schwimmhalle gehört zur Schulanlage Vogelsang in Basel. Das markante Gebäude setzt sich zusammen aus den rechtwinklig zueinander liegenden Hallen, ihren Nebenräumen und einem ehemaligen Hauswärterhäuschen.
Ausgangslage
Der Sichtbeton und die grossen holzsichtigen Eichenfenster zeugen von der für die Entstehungszeit typischen hochwertigen, zweckmässigen und langlebigen Materialwahl. Während der Bau von aussen in guten Zustand schien, zeigten die inneren Oberflächen deutliche Gebrauchsspuren und bedurften einer Generalsanierung. Die haus- und elektrotechnischen Anlagen mussten vollständig ersetzt, aktuelle Sicherheits-, Brandschutz- und Erdbebennormen erfüllt und die Gebäudehülle energetisch verbessert werden.
Entwurfsidee
Ziel des Umbaus war es, die hochwertige Bausubstanz sorgfältig zu überarbeiten, im Geist der Sechzigerjahre weiterzuentwickeln und in ein zeitgemässes Erscheinungsbild zu überführen.
Projektierung
Die niedrige Betondecke in der Eingangshalle wurde im warmen Gelbton der originalen Farbpalette gestrichen. Für jede Umkleide wurde fein abgestufte Grün- und Blautönen gewählt, um die Orientierung zu erleichtern. Die zwischenzeitlich verschlossenen Oberlichter wurden geöffnet und mit einer eigens dafür kreierten Leuchte versehen, die die niedrigen Räume zusammen mit der weissen Deckenfarbe optisch erhöhen. In den beiden Turnhallen wurden sämtliche Oberflächen überarbeitet. Die Fenster wurden in einem leicht helleren Eichenholz ersetzt, was dem Bau eine neue Frische verleiht. Die neu gedämmten Dächer sind innen mit grauen Akustikplatten verkleidet. Die eichenfurnierten Dreischichtplatten wurden für den Heizungsersatz abmontiert, ausgebessert, abgeschliffen und wieder installiert. Am Boden wurde ein roter Sportbelag ausgelegt. Über einen neuen Aufzug werden die Untergeschosse hindernisfrei erschlossen, wobei der zweiseitig zugängliche Aufzug die Höhendifferenz zwischen dem 1. Untergeschoss und der Bodenhöhe der Schwimmhalle überwindet. Der schwimmbadseitige Vorraum wird gleichzeitig als Zuschauerraum mit Sitzstufen genutzt. Ein grosses neues Schaufenster rahmt den Blick in die Schwimmhalle. Das Schwimmbecken wurde technisch aufgerüstet und mit Rundmosaik gefliest. An den Wänden bilden weisse und schwarze Fliesen kräftige Kontraste zum Blau des Wassers. Ein grafisches Muster an der Rückwand der Halle spielt mit der Perspektive und verleiht dem Schwimmbad eine neue Identität.