Umwandlung einer verlassenen Villa in ein Museum

 
021408 Bucharest,
Rumänien

Veröffentlicht am 08. April 2022
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Bulevardul Pache Protopopescu 94, 021408 Bucharest, Rumänien
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
12.2021

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Grundstücksfläche
1394 m²
Geschossfläche
209 m²
Nutzfläche
209 m²
Gebäudevolumen
3145 m³
Anzahl Arbeitsplätze
4

Beschreibung

Bei dem Projekt handelt es sich um den Umbau einer ursprünglich verfallenen Villa in ein Heimatmuseum, in dem Lichtkunstwerke von Künstlern wie James Turrell und Jan Favin ausgestellt werden. Der von Veronica-Maria Giurcaneanu eingereichte Studentenentwurf wurde an der ETH Zürich im Atelier Angela Deuber entwickelt.

Ausgangslage

Der Bestand war eine Ruine. Die Jugendstil-Villa ist ein sehr wichtiges Stück Kulturerbe der Region. Die Villa verfällt, steht seit Jahren leer und ist vom Abriss bedroht.

Entwurfsidee

Die Gestaltung stützt sich auf das Mysterium verlassener Gebäude. Eine gewisse geheimnisvolle Faszination blieb in den Räumen erhalten und beeinflusste die Auswahl des Programms und der Künstler.

Projektierung

Mit Blick auf das bestehende Gebäude wurden nicht-referenzielle Räume entworfen, die lediglich die Idee des Geheimnisses hervorrufen. Ziel war es, einen Beitrag zur Nachbarschaft zu leisten, ein lokales Juwel zu erhalten und einen modernen Eingriff vorzunehmen. Um die architektonische Tradition zu erhalten, blieb die Fassade unangetastet. Die Formen haben die Materialwahl beeinflusst: gestrichener Backstein. Die ursprüngliche Ruine bestand aus Ziegeln und die innere Ziegelschicht trat an den Wänden hervor. Die teilweise abgefallene Verkleidung wurde entfernt und öffnet den Blick auf die Masse der Wände sowie die Volumina der einzelnen Ziegelsteine, die durch die weisse Farbschicht hindurchscheinen. Da es sich um eine Übung der Raumkonzeption handelt, sollten die Räume visuell auf einfache Weise funktionieren. Das Hinzufügen von Texturen dient einzig der Aufwertung des Raums. Ein weiterer Aspekt ist Nachhaltigkeit: die Wahl der Ziegel fällt auf rezyklierte vor Ort gefundenen Ziegel.

Realisierung

Da es sich um ein Studentenprojekt handelt, sind im Folgenden konstruktive Aspekte wie Struktur und Details besprochen. Alle Wände sind aus Ziegel, genauso wie der monumentalen Bogen für den Abschluss der Ausstellung. Der Boden, der diesen Bogen trägt, enthält in beiden Richtungen Stahlprofile, die seine eigene gekrümmte Form unterstützen und zugleich als Zugelemente fungieren. Der Bogen hat eine optimierte Form und wurde so dünn und leicht wie möglich gestaltet. Stützen an den Seitenfassaden wurden diskutiert, aber nicht gewählt, da sie zu sehr an mittelalterliche Gebäude erinnern. Zusammenfassend ist das Hauptsystem des Gebäudes das Bogenspannsystem, die Aussenwände des bestehenden Gebäudes blieben erhalten.

Besonderheiten

Hortus – Das Museum verfügt über einen zweistöckigen Innengarten. Die durch die rahmenlosen Fenster sichtbar platzierte Bepflanzung erinnert an ruinösen Zustand des Gebäudes und vermitteln die geheimnisvolle Faszination, die Ruinen ausüben. Weitere Aspekte wie ein Rendering der Fassade weisen auf die natürliche Nutzung des Gebäudes hin.

Räume – Höhepunkt der Ausstellung ist der Gewölberaum im ersten Stock. Nachdem man den letzten Raum erkundet hat, kann man dort im Café mit Balkon verweilen, eine Aktivität, die auch in der Kultur der Stadt Bukarest willkommen ist.

Next Generation Studentenentwurf eingereicht für den Arc Award 2022 von: Veronica-Maria Giurcaneanu, USI Accademia di Architettura di Mendrisio

Projektbeteiligte Unternehmen

Planung

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