Wassersportzentrum
,
Schweiz
Veröffentlicht am 22. März 2022
Atelier Pulver Architectes SA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die leichte Konstruktion des neuen Wassersportzentrums in Nant ruht auf einem Betonsockel und besteht aus zwei eigenständigen Strukturen: Die erste trägt das opaleszente Dach und beherbergt eine zweite, die sich aus drei autonomen Volumen zusammensetzt.
Ausgangslage
Das Projekt am Ufer des Murtensees entstand aus dem Zusammenschluss der Rettungsgesellschaft von Vully und der Vereinigung Oxygène, die sich für die regionale Jugend einsetzt. Da die bestehenden Räumlichkeiten der beiden Organisationen veraltet waren, entstand unter der Leitung der Gemeinde Mont-Vully die Idee, einen neuen gemeinsamen Ort zu schaffen. Die drei Volumen beherbergen ein Animationszentrum, das verschiedene Wassersportaktivitäten anbietet, ausserdem die Rettungsgesellschaft von Vully sowie sanitäre Anlagen.
Entwurfsidee
Das neue Gebäude wurde auf einer einzigen Ebene errichtet und steht an der Stelle der beiden alten Gebäude. Die ersten Überlegungen bei der Planung des Projekts basierten hauptsächlich auf den aktuellen Bedürfnissen der Nutzer. Das Gebäude beherbergt Lagerräume für verschiedene Windsurfbretter und anderes Segelmaterial, einen Mehrzweckraum mit Vereinsküche, einen weiteren für die Rettungsgesellschaft sowie öffentliche Umkleidekabinen und Toiletten für die Strandbenutzer.
Die Umsetzung basiert auf den aktuellen Bedürfnissen der Nutzer und gewährleistet gleichzeitig die notwendige Flexibilität. Denn aufgrund seiner einfachen und effizienten inneren Struktur hat das Bauwerk die Fähigkeit, sich weiterzuentwickeln und potenzielle neue Nutzungen aufzunehmen. Aufgrund dieser Überlegungen entstand eine grosse strukturelle Überdachung, die sich optisch in drei unabhängige Volumen gliedert. Die elf Bögen, auf denen das Dach ruht, sind bewusst von den Räumen losgelöst und tragen dazu bei, das Bauwerk zu vereinheitlichen und es gleichzeitig vor der Witterung zu schützen. Das lichtdurchlässige Dach verstärkt und streut das natürliche Licht optimal in die Räume.
Projektierung
Die strukturelle Trennung der Bögen und der unabhängigen Volumen ermöglicht die Schaffung von zwei durchgehenden Arterien, die als Übergangsorte dienen und gleichzeitig die Zugänge zu den verschiedenen Programmen vervielfachen. Darüber hinaus bieten sie auch eine Reihe von Nutzungsqualitäten. Aufgrund ihrer Grösse begünstigen diese Zwischenräume eine freie Aneignung durch die Nutzer. Sie schaffen Transparenz zwischen den Gebäuden und dem See und ermöglichen gleichzeitig einen privilegierten Blick auf den See. Das Spiel zwischen horizontaler und vertikaler Verkleidung ermöglicht es, die Schiebetüren subtil von den Holzwänden zu unterscheiden.
Realisierung
Wie die Struktur, die sich damit begnügt, effizient auf die verschiedenen Funktionen, die sie beherbergt, zu reagieren, sind auch die verschiedenen Materialien so gewählt, dass sie den auferlegten Beschränkungen und Kriterien entsprechen. Der Schwerpunkt lag auf einer einfachen und schnellen Umsetzung, Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit, möglichst geringen Kosten und der visuellen Wirkung. Holz bot sich daher ganz natürlich an. Die Holzart Fichte mit dem Zertifikat Schweizer Holzlabel zieht sich durch den gesamten Bau. Das Gerüst und die Verkleidung bestehen aus unbehandelter Fichte, die Innenwände aus Dreischichtplatten und die Portale aus Brettschichtholz. Alle Elemente sind unbehandelt, damit das Holz im Laufe der Zeit eine Patina entwickeln kann und so einen natürlichen Schutz erhält. Aus Effizienzgründen wurden alle Elemente in der Werkstatt vorgefertigt und dann vor Ort zusammengebaut.