Carmennahütte Arosa
,
Schweiz
Veröffentlicht am 17. April 2023
Studio O
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die Carmennahütte ist ein beliebter Treffpunkt im Winter. Im Sommer wird sie neben der touristischen Nutzung auch als Alphütte für die Hirten genutzt. Der bestehende Gastbetrieb wird um ein Selbstbedienungsrestaurant erweitert. Die Hirten sollten eine neue Unterkunft bekommen.
Ausgangslage
Durch die Lage auf 2134 m.ü.M. mussten wir effizient planen. Die Betonierarbeiten vor Ort sollen auf das nötigste Mass reduziert werden. Die betonierte, eingeschossige Stützwand zum Hang fungiert als Rückwand und Aussteifung für das Gebäude. Um die Dimensionen der Wand gering zu halten, werden zusätzlich einige Querwände statisch aktiviert. Wände, Decken und Dachplatten werden als grossflächige Elemente in Brettsperrholz (BSP) vorfabriziert, sodass vor Ort kaum Oberflächenarbeiten nötig sind. Leitungen sind grossenteils Aufputz verlegt, Fassade und Fenster aus Holz.
Entwurfsidee
Die Gestaltung der Baukörper und die Setzung des Projekts zielen auf die maximale Besonnung des Aussenplatzes, die Integration in das bestehende Terrain und die Landschaft sowie die Berücksichtigung der Quellschutzzone. Der schmale lange Neubau fasst den bestehenden Platz zwischen Munggaloch und Restaurant und bildet mit dem gegenüberliegenden Stall einen erweiterten Hof. Er bleibt mit seiner Front zurück, sodass die grosszügige Fläche für die Bewirtschaftung erhalten und die Verschattung minimal bleibt. Mit dem abgetreppten Satteldach integriert sich der Neubau typologisch in die bestehende Anlage. Das auskragende Dach beim Selbstbedienungsrestaurant vermittelt eine räumlich einladende Geste und bildet im Winter einen klar erkennbaren und schneefreien Eingang. Das Gebäude staffelt sich in seiner Höhe dem gewachsenen Terrain folgend, von zwei zu einem Geschoss ab. Im eingeschossigen Bereich ermöglicht ein entlang der Traufseite verlaufender Sockel den ebenerdigen Zugang auf «Winterhöhe», an der südwestlichen Giebelseite wird er zur Terrasse. Der zweistöckige Gebäudeabschnitt ist im Schatten des Hangs positioniert und hat dadurch einen geringen Einfluss auf die Beschattung des Aussenraumes.
Projektierung
Rohbau in Sichtqualität mit kräftiger Aussenschalung. Kurze Bauzeit, daher möglichst wenig Beton.