Wohnhaus Flims

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7077 Flims,
Schweiz

Veröffentlicht am 14. September 2020
MERETT Architektur GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Einschnitte öffnen das Kristallförmige Volumen und richten es auf seine Umgebung aus. Das Gebäude zeigt auf jeder Seite ein eigenständiges Gesicht. Zum Hang und Dorf gliedert sich das Gebäude mit seiner Giebelständigen Fassade in das Siedlungsbild ein. S ... mit Flimserstein Eingangshalle. Die Atmosphere im Inneren ist geprägt durch wenige auserlesene Materialien, die naturbelassen zur Anwendung kommen. Einbauten aus Seekiefernholz und Glasmosaikflächen setzten punktuelle Akzente in der Abfolge durch die Räume. Grosszügige Öffnungen erlauben Ausblicke in die Bergwelt. Das spitzzulaufende, prismenförmige Dach und die plastisch geformte Betonwand gliedern den offenen Raum in Bereiche unterschiedlicher Atmosphere. Die Bibliothek als Einbau in den offenen Raum. Die Bibliothek aus Arvenholz versteht sich als zeitgemässes Pendant zur traditionellen Bauernstube. Die Bäder sind als Teil des Wohnraumes konzipiert. Eine über alle drei Geschosse führende Betonwand gliedert den Grundriss in eine zum Hang und eine zum Tal orientierte Seite. Die Waschtische sind als Mobiliar dem fliessenden Raum zugeordnet. Das rauhe verkohlte Holz de Fassade bildet einen starken Kontrast zu den flächigen strukturellen Öffnungen. Ansicht Nord

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Via Cappalutta 1a, 7077 Flims, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
01.2020
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
704 m²
Geschossfläche
440 m²
Nutzfläche
352 m²
Gebäudevolumen
1540 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
2,0 Mio. CHF
Parkplätze
4

Beschreibung

Das Wohnhaus für eine fünfköpfige Familie wird auf einem unbebauten Grundstück im Siedlungsbestand von Flims geplant und realisiert. Die ausgeprägte Hanglage des Grundstücks und der Blick zum markanten Flimserstein legen die Ausrichtung fest und bestimmen Form und Gestalt des Wohnhauses mit.

Ausgangslage

Das Wohnhaus für eine fünfköpfige Familie wird auf einem unbebauten Grundstück im Siedlungsbestand von Flims geplant und realisiert. Die ausgeprägte Hanglage des Grundstücks und der Blick zum markanten Flimserstein legen die Ausrichtung fest und bestimmen Form und Gestalt des Wohnhauses mit.
Wunsch der Bauherrschaft war es, dass das unterste Stockwerk zu einem späteren Zeitpunkt als separat erschlossene Einlegwohnung abgetrennt werden kann.

Entwurfsidee

Die ausgeprägte Hanglage des Grundstücks und der Blick zum markanten Flimserstein legen die Ausrichtung fest und bestimmen Form und Gestalt des Wohnhauses mit. Grosszügige Öffnungen in der Fassade setzen das Innere der Wohnräume mit der Berglandschaft in Beziehung.
Der Weg durch die drei Geschosse enthüllt eine Abfolge verschiedener räumlicher Qualitäten. Die Grösse der Räume und deren Anordnung tragen den unterschiedlichen Funktionen der Geschosse Rechnung. Im untersten Geschoss umschliessen die Wände private Kammern. Eine fliessende Abfolge durch unterschiedliche Räume prägt das mittlere Geschoss. Seinen Abschluss findet das räumliche Gefüge im obersten Geschoss mit einem offenen Raum, welcher durch das spitzzulaufende, prismenförmige Dach und die plastisch geformte Betonwand in Bereiche unterschiedlicher Atmosphäre gegliedert wird.
Die Raumanordnung im untersten Geschoss ermöglicht zu einem späteren Zeitpunkt mit wenigen Eingriffen die Abgrenzung einer separat erschlossenen Einliegerwohnung.

Projektierung

Die Atmosphäre im Innern des Gebäudes ist geprägt durch wenige auserlesene Materialien, die naturbelassen zur Anwendung kommen. Der Hartbetonboden erzeugt zusammen mit den Sumpfkalkwänden eine bewusste Flächigkeit, welche die Wahrnehmung der Räume als zusammenhängenden Raumsequenzen stärkt. Als Bruch veredeln raumhohen Seekiefer Einbauten und glänzende Glasmosaikflächen einzelne Orte und betonen diese als spezielle Momente in der Raumabfolge. Der Höhepunkt ist die Bibliothek im 2. Obergeschoss, welche sich als Einbau aus rohem Arvenholz als zeitgemässes Pendant zur traditionellen Bauernstube versteht.
Die Fassade des kristallförmigen Volumens ist mit rauhem, vorverkohltem Holz (Sou Sugi Ban) verkleidet. Die Einschnitte sind im Gegensatz dazu grosszügige, strukturelle Öffnungen, welche flächig als Pfostenriegelkonstruktion mit seitlichen Metallabdeckung ausgebildet sind. Zum einen schützt die Verkohlung des Holzes das Material auf natürliche Weise und zum anderen erinnert es an die umliegenden Holzställe, welche über die Zeit von der Sonne ausgebrannt wurden.

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