Pile Up Giesshübel (Burkhalter Sumi Architekten)
,
Suisse
Publié le 01 janvier 2016
Oxid Architektur GmbH
Participation au Swiss Arc Award 2015
Données du projet
Données de base
Données du bâtiment selon SIA 416
Description
Verdichtung und Mobilität; Das Siegerprojekt des städtebaulichen Wettbewerbes entwickelt den Ort mit der Umnutzung und Aufstockung des bestehenden Betriebsgebäudes vom konstituierenden Element her. Zusammen mit zwei neuen Baukörpern (Wohnmäander und Boarding House) wird die ehemalige Industriebrache verdichtet.
Der zweigeschossige Sockelbau aus den 1960er-Jahren wird im Sockelbereich erhalten und von einem Aufbau aus den 1980er-Jahren befreit. Die Relais der Bahnanlage im Tiefparterre können belassen werden. Tragwerk und Fundationen waren dank der Funktion als Lager- und Umschlagsgebäude robust genug für eine substantielle Aufstockung in einem leichten Material aufzunehmen: Ein viergeschossiger vorfabrzierter Holzbau, in dem sich 24 Mietwohnungen unterschiedlicher Grösse befinden. Die unterschiedlichen Wohnungsgrössen (Studios, 2½- und 4½-Ziimmerwohnungen) in jeder Etage sorgen für eine soziale Durchmischung der Mieterschaft. In den beiden Geschossen des Bestandes ist neu das Headquarter der SZU untergebracht.
Das Tragwerk im Sockel gab die Struktur der Aufstockung vor: Analog zu den Rahmenelementen des Bestandes überspannen die Hauptbinder in einem Achsmass von 5 Meter den Innenraum (siehe Längsschnitt). Diese Durchlaufwirkung ist sowohl statisch als auch konstruktiv vorteilhaft, denn die Biegemomente des Binders sind reduziert und die Balkone können stützenfrei getragen werden. Zwischen den Trägern sind die Hohlkastendeckenelemente eingehängt. Den Schallschutz gewähren eingelegte Gartenplatten, ein schwimmender Unterlagsboden und eine abgehängte Decke.
Der statische Rhythmus bestimmt die Grundstruktur der Wohnungen. Die Wohnräume sind durchgesteckt, von Fassade zu Fassade, beidseitig vollflächig verglast mit beidseitig auskragenden, gleichsam als Raumerweiterung empfunden Balkonen. Wohnen mitten in der Stadt, lichtdurchflutet und dank der resultierenden Höhe (Aufstockung) mit zweiseitiger Aus- und Fernsicht.
Die drei Lifte – mit denen man direkt in die Wohnungen gelangt – die aussen angesetzten Fluchttreppenhäuser und das erweiterte bestehende Treppenhaus sind in Beton erstellt und sichern die Fluchtwege im Brandfall. Sie steifen das Gebäude in Querrichtung gegen Erdbeben und Windkräfte aus.
Der aufgestockte Holzbau soll erst auf den zweiten Blick ersichtlich werden; Sockel und Aufbau wurden mit der gleichen, städtisch mineral anmutenden, verputzten Hülle zusammengefasst. Ein Putz mit vertikaler Besenstrichstruktur überzieht den Sockel und die Aufstockung – das Holz bleibt in den Fassaden nahezu unsichtbar. Das Holz zeigt sich erst bei genauerem Hinsehen, insbesondere bei den auslaufenden Trägern.