Interview: Puristisches Design im Brandschutz

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Veröffentlicht am 16. Juli 2021 von
Katharina Wyss

Daniel Scheidegger ist Managing Director der Novoferm Schweiz AG.

Daniel Scheidegger ist Managing Director der Novoferm Schweiz AG.

Daniel Scheidegger ist Managing Director der Novoferm Schweiz AG.

Die Firma Novoferm ist ein Systemanbieter von Türen, Toren, Zargen und Antrieben. Sie wurde vor über sechzig Jahren am Niederrhein gegründet und gehört seit 2003 zur japanischen Sanwa Group. Die Novoferm-Gruppe unterhält in Europa neunzehn Produktionsstätten. Im Interview gibt Managing Director Daniel Scheidegger Auskunft darüber, welche Brandschutztüren und -verglasungen gerade für die architektonische Planung interessant sind.

Auf welche Kriterien werden Türen bei ihrer Zulassung getestet?

Dies kommt auf die zu erreichende Zulassung an! Es gibt beispielsweise Zulassungen für Brandschutz, Rauchschutz, Einbruchschutz oder Strahlenschutz. Neben diesen Zulassungsprüfungen gibt es auch Klassifizierungsprüfungen, wie beispielsweise für eine gewisse Anzahl von Öffnungs- und Schliesszyklen. Weitere Prüfungen gibt es für den Schallschutz, den Lärmschutz und auch die Durchschusshemmung von Türen.

Filigrane Konstruktion für robuste Leistung - Novofire Glass von Novoferm wurde als Trennwandsystem entwickelt. Die grossflächige Verglasung hat eine Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten.

Filigrane Konstruktion für robuste Leistung - Novofire Glass von Novoferm wurde als Trennwandsystem entwickelt. Die grossflächige Verglasung hat eine Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten.

Filigrane Konstruktion für robuste Leistung - Novofire Glass von Novoferm wurde als Trennwandsystem entwickelt. Die grossflächige Verglasung hat eine Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten.

Welche Arten von Brandschutztüren produzieren Sie?

Wir produzieren einerseits Türen aus Stahlblech, andererseits Rohrrahmentüren, die sowohl aus Stahl als auch aus Aluminium gefertigt werden. Unsere Firma verwendet vor allem zwei Arten von Stahlblechtüren: Wir unterscheiden zwischen der Dickfalztür Novoporta Premio, und der stumpf einschlagenden Novoporta Plano. Beide Türen sind die einzigen Brandschutzinnentüren auf dem Schweizer Markt mit ETA-Zulassung und dazugehörender CE-Kennzeichnung. Die ETA-Zulassung ist der Nachweis zur technischen Brauchbarkeit eines Bauprodukts im Sinne der Bauproduktenverordnung der Mitgliedstaaten der EU. Die CE-Kennzeichnung hingegen ist eine Selbstverpflichtung des Herstellers, der damit nachweist, dass er die besonderen Anforderungen an das von ihm vertriebene Produkt kennt. Damit wird der nichtharmonisierten neuen europäischen Norm für Innentüren Rechnung getragen. Beide Türtypen, Novoporta Premio und Novoporta Plano, sind in EI30 und EI90 verfügbar, mit einem konkurrenzlos niedrigen Basispreis. Zudem bieten wir in Lizenz die ganze Palette an Rohrrahmentüren des in der Schweiz beheimateten Systemgebers Forster sowie thermisch getrennte Aussentüren der deutschen Marke Akotherm an.

Wieso sind die Türen für Architekten interessant?

Bei Architekten ist vor allem die stumpf einschlagende Novoporta Plano besonders beliebt. In dieser hochwertigen Brandschutztür verbinden sich nämlich die Vorteile einer industriell gefertigten Brandschutztür mit puristischem Design. Denn wenn sie mit einem integrierten Türschliesser und verdeckt liegenden Bändern ausgestattet wird, ist der Drücker das Einzige, was aus der Wandflucht herausragt. Architekten können über unsere App Novodocu und auf unserem Architektenportal novoferm-extranet.de zahlreiche Planungsdaten bequem downloaden.

Die flächenbündig eingebaute Brandschutztür Novoporta Plano (EI30) wirkt durch die verdeckt liegenden Bänder und integrierten Obentür-schliesser besonders geschmeidig.

Die flächenbündig eingebaute Brandschutztür Novoporta Plano (EI30) wirkt durch die verdeckt liegenden Bänder und integrierten Obentür-schliesser besonders geschmeidig.

Die flächenbündig eingebaute Brandschutztür Novoporta Plano (EI30) wirkt durch die verdeckt liegenden Bänder und integrierten Obentür-schliesser besonders geschmeidig.

Wie werden diese Türen eingebaut?

Die Zargen unserer Türen sind werkseitig verschweisst und bereits mit Mineralwolle gefüllt. Wir bieten folgende Zargentypen an:

Die sogenannte Schweizer Blockzarge: Sie kann einfach auf die Laibung montiert werden. Ihr Vorteil: Massabweichungen werden innerhalb der zugelassenen Toleranzen grosszügig kaschiert.

Die Eckzarge: Sie kommt mit oder ohne Gegenzarge aus, welche optisch das Mauerwerk sauber um- und damit abschliesst. Durch ihre 60-Grad-Falz-Verschraubung ist sie besonders einfach zu montieren.

Wie können diese Brandschutztüren gestaltet werden?

Es gibt eine grosse Auswahl an VKF-geprüften ein- und zweiflügligen Türen in allen Zargenvarianten, wie auch eine breite Palette an verfügbaren Anbauteilen - von Panikdruckstangen nach EN1125, über Sicherheitsglaseinsätze bis RC4 und Drehflügeltürantrieben namhafter Partner. Rohrrahmentüren überzeugen auch, wenn Glas verwendet werden soll. Unsere Aluminium-Innentür Novofire, geprüft nach VKF, besticht durch Eleganz und lässt sich hervorragend mit Brandschutz-Festglaselementen aus der gleichen Serie kombinieren. Diese Tür ist auch neu ohne vertikale Profile erhältlich, was einen sehr klaren Look erzeugt. Die Aussentür Novofire Thermo ist das Pendant für den Aussenbereich und nach der harmonisierten Norm EN14351-1 geprüft.

Eine Brandschutztür kann auch Durchsichten gewähren, wie beispielsweise hier mit einem runden Fensterausschnitt.

Eine Brandschutztür kann auch Durchsichten gewähren, wie beispielsweise hier mit einem runden Fensterausschnitt.

Eine Brandschutztür kann auch Durchsichten gewähren, wie beispielsweise hier mit einem runden Fensterausschnitt.

Glas wird besonders im Innenausbau immer öfter als Material verwendet, um Transparenz und Offenheit zu erzeugen. Welche Dimensionen können Glasflächen erreichen, die auch als Brandbarriere eingesetzt werden?

Im Innenbereich lassen sich Glasabmessungen von bis zu 1,8 Meter Breite zu 3,5 Meter Höhe realisieren. Das Brandschutz-Ganzglassystem Novofire Glass EI30 kommt ohne vertikale Profile aus. Dabei werden die einzelnen Scheiben nur durch schmale Silikonfugen miteinander verbunden. So können einzelne Scheiben quasi unendlich in der Breite aneinandergereiht werden. Die Scheiben sind beidseitig UV-stabil und durch einen Randverband aus elastischem Polysulfit auch gegen Feuchtigkeit unempfindlich. Übrigens geht das auch über Winkel: Für einen Glassstoss von 90 Grad ist kein Eckprofil notwendig.

Das Interview entstand in Zusammenarbeit mit Novoferm Schweiz AG.

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