Schallschutz im Fensterbau wird zentral

Verdichtung, Verkehr und hohe Komfortansprüche: Die Anforderungen an den Schallschutz bei Fenstern steigen stetig.

Gerade in lärmbelasteten Regionen braucht es realistische Beratung im Hinblick darauf, was beim Schallschutz im Fensterbau technisch machbar und wirtschaftlich sinnvoll ist.
Montage und Fugen als kritische Schnittstellen
Auch das beste Profilsystem erreicht seine Wirkung aber nur bei korrekter Ausführung der Anschlussfugen. Frank Diebold, Dipl. Bauphysiker FH, erklärt: «Um die gewünschten Schalldämmwerte zu erreichen, braucht es Fugenaufbauten, die Schallenergie aufnehmen und abbauen.» Demnach behalten faserige Materialien wie Mineral- oder Schafwolle ihre akustische Wirkung langfristig, während Bauschaum empfindlicher auf Verarbeitungsfehler reagiert. Ebenso wichtig sei das präzise Einstellen von Flügeln und Dichtungen.
Ganzheitliche Planung als Erfolgsfaktor
Wirkungsvoller Schallschutz entsteht somit aus dem perfekten Zusammenspiel aller Bauteile und deren fachgerechter Verbindung. Für Bauprojekte bedeutet dies, den Schallschutz frühzeitig in die Planung einzubeziehen und relevante System- sowie Ausführungsdetails eindeutig zu definieren.
Wichtige Tipps für Bauherren, Planer und Architekten
Frühzeitige Planung: Ausreichend Vorlauf verhindert teure Korrekturen und stellt sicher, dass passende Systeme gewählt werden. Einbinden bzw. Zusammenarbeit mit dem Fensterbauer
Eindeutige Ausschreibungen: Werte wie R’w + Ctr klar angeben, um Vergleichbarkeit zu gewährleisten.
Gutachten einbeziehen: Ein Schallschutz-Gutachten liefert belastbare Grundlagen für die Systemwahl.
Praxis beachten: Montagedetails und bauseitige Anschlüsse sind ebenso entscheidend wie Glas oder Rahmen.
Bedarfsgerecht planen: Nicht jedes Fenster muss maximale dB-Werte erreichen – wichtig ist die Abstimmung auf Lage und Nutzung.