ABZ Wohnsiedlung Sihlfeld: tiefgreifende Sanierung und Aufstockung, Balkonanbauten
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Rolf Schaffner Dipl. Architekt ETH SIA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2012
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Zeuge der Genossenschaftsbewegung - Die ABZ Siedlung Sihlfeld, diesen wichtigen Zeugen der Genossenschaftsbewegung galt es gut achtzig Jahre später wieder flottzumachen.
Der Architekt definiert zwei Erneuerungsebenen. Zum einen ging es um die fällige bauliche Sanierung, um Küchen und Bäder, die seit den 1960er-Jahren nicht mehr renoviert worden waren, um eine Gebäudehülle, die zuviel Energie verschleuderte und unansehnlich war, um veraltete Haustechnik etc: „Die Wohnungen sollen für die nächste Nutzungsperiode von 40 Jahren saniert und an zeitgemässe Bedürfnisse angepasst werden.“ Gleichzeitig musste das Erscheinungsbild der Überbauung nicht nur erhalten, sondern möglichst auf den ursprünglichen Zustand zurückgeführt werden. Dabei arbeitete man schon frühzeitig mit der städtischen Denkmalpflege zusammen.
Darüber hinaus war ein Problem mit strategischer Dimension zu lösen: „In der Siedlung Sihlfeld war der Wohnungsmix ein Problem“.Die Wohnflächen und die Minibalkone genügten einem Familienpublikum nicht mehr. Für die Zielgruppe der älteren Mieter bedeuteten dagegen die fehlenden Lifte ein Hindernis. Architekt Rolf Schaffner fasst zusammen: „Einerseits besass die ABZ Wohnungen an zentraler Lage, wie sie heute wieder gefragt sind – anderseits waren diese Wohnungen für weite Kreise der Bevölkerung nicht attraktiv.“ Das bedeutete nun aber alles andere als eine Carte blanche für den Architekten. Denn die ABZ verpflichtete sich gegenüber den Siedlungsbewohnern, denen das Sanierungsprojekt statutengemäss zur Bewilligung vorgelegt werden musste: „Auch nach der Sanierung wird preisgünstiger Wohnraum für Familien, Paare und Einzelpersonen angeboten“, hielt sie an einer Mieterorientierung fest.
Nachhaltiger Stadtumbau:
Umbau eines Inventarobjektes der Denkmalpflege. Bestens erschlossene städtische Wohnbauten mit Ziel von attraktivem zahlbarem Wohnraum neu auch für Familien, dank zusammengelegten Wohnungen. Zusätzliches Ziel: höhere Belegungsdichte in begrenztem Wohnraums ermöglichen, Wohnungsmix verbessern für Ausgewogenheit der Mieterschaft.
Aufgewertetes Aussenraumangebot zu Wohnungen und Siedlung. Lifteinbauten bei 70% der Wohnungen dank Aussenlauben. Präzise Ausgewogenheit der zahlreichen Einzelmassnahmen. Weitgehende Ausrichtung auf die Energiewende (2000-Watt-tauglich, Einsatz erneuerbarer Energien, Komplettersatz Haustechnik).