Umbau von zwei Scheunen in ein Wohnhaus
,
Schweiz
Veröffentlicht am 08. März 2023
STUDIO V9
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023
Projektdaten
Basisdaten
Beschreibung
Im Rahmen dieses Umbaus wurden zwei Bauwerke zusammengefasst, um ein Haus mit drei Wohnungen zu schaffen. Bei den Gebäuden handelt es sich um zwei Scheunen aus dem frühen 19. Jahrhundert. Sie sind Teil einer Reihenbebauung entlang einer Strasse. Die Gebäude dienten nicht nur der Lagerung von Material und verschiedenen Vorräten für Winzer, sondern vor allem der Unterbringung einiger Rinder und Pferde in kleinen Ställen. Die Obergeschosse wurden überwiegend zur Lagerung von Futter genutzt. Die Bewohner*innen genossen dank der Tiere und der Gemüsegärten, die den hinteren Teil des Viertels prägen, ein hohes Mass an wirtschaftlicher Autarkie. Die strassenseitige Fassade der grösseren Scheune hat architektonisch eine grosse Qualität, während die der kleineren einfacher ist, sich aber dennoch gut in das Dorf einfügt. Die Gartenseite ist bei beiden Gebäuden rudimentärer gestaltet: Das kleinere Gebäude präsentiert sich zum Garten hin ausschliesslich als Dachfläche. Weil ein niedrigeres Nebengebäude davor steht, hat es auch keinen Zugang zum Garten. Vom grösseren Gebäude kann man aber dort hinaustreten.
Projektierung
Beim Umbau wurde besonders darauf geachtet, den traditionellen und historischen Ausdruck zu erhalten. Die strassenseitigen Fassaden blieben vollständig erhalten. Ausserdem wurde die kleine Scheune mit einer kleinen Kuppel geschmückt, die den traditionellen Codes folgt. Die Rückseite wurde neu gestaltet und erhielt eine zeitgemässere Fassade, die sich aber dennoch an ortsüblichen Formen orientiert mit einem mineralischen Sockel und einer Fassade aus vertikalen Holzschindeln. Eine Kuppel ziert ebenfalls diese Fassade. Um den Gebäuden eine ländliche Anmutung zu verleihen, wurden die inneren Bruchsteinmauern so wenig wie möglich durchbrochen. Die neuen Wohnungen sind wie folgt organisiert: Eine 2,5-Zimmer-Wohnung befindet sich im Erdgeschoss, eine 4,5-Zimmer-Wohnung im ersten und eine 5,5-Zimmer-Wohnung im zweiten Stock und im Dachgeschoss. Die Wohnungen sind so strukturiert, dass die Wohnräume und Elternschlafzimmer auf der Strassenseite und die kleinen Zimmer auf der Gartenseite liegen. Die dienenden Räume befinden sich in der Mitte der Gebäude, wo wenig Tageslicht vorhanden ist. Die Fenster wurden ausgetauscht, um den geltenden Wärmestandards zu entsprechen, wobei das traditionelle Aussehen imitiert wurde.
Das Projekt von Studiov9 wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2023 eingereicht.