Aquatikum

 
8600 Dübendorf,
Schweiz

Veröffentlicht am 10. Juni 2016
Andreas Müller Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016

Aquatikum Abendaufnahme Aquatikum Detail Dachrand Aquatikum Nordansicht Labor Aquatikum Detailausschnitt Süd Aquatikum Ausschnitt Süd mit Baum Korridor Westfassade

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Ueberlandstrasse 133, 8600 Dübendorf, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
07.2015
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
21'548 m²
Geschossfläche
2417 m²
Nutzfläche
1634 m²
Gebäudevolumen
9840 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
6,3 Mio. CHF
Parkplätze
16

Beschreibung

Die Eawag, das Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs, unterhält zusammen mit der Empa, der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt ein Forschungsgelände am nördlichen Rand von Dübendorf. Das Gelände liegt zwischen der vierspurigen Überlandstrasse und den Bahngleisen der S-Bahn. Der hier vorgestellte Neubau liegt hinter dem kürzlich renaturierten Chriesbach etwas versteckt im nordwestlichen Teil des Areals. Er ist Teil der kontinuierlichen Erneuerung und Ergänzung des Gebäudeparks und ersetzt Teile eines aus den 1960er-Jahren stammenden Gebäudeensembles, welches aus der Forschungshalle, verschiedenen Anbauten und einem Gewächshaus bestand.
Diese Anbauten wurden abgebrochen. An deren Stelle entstand ein neuer Gebäudetrakt mit verschiedenen Typen von Labors und Versuchsräumen in unterschiedlichen Grössen und Ausstattung: Neben dem grossen Experimentierraum im Untergeschoss enthält der Neubau verschiedene Kühlzellen, Nasslabors, Labors mit Kapellen und Klimaräume. Das Flachdach ist mit Hubstaplern befahrbar und dient Freiluftversuchen. In der bestehenden Versuchshalle wurden die verschiedenen provisorischen Versuchscontainer und andere Einbauten abgebrochen, so dass die Halle wieder grösseren Versuchsanordnungen dienen kann. Das Innere des Gebäudes ist weitgehend ein Edelrohbau mit sichtbar belassenen Installationen. Weiss gestrichenes KS-Mauerwerk und Beton wurde kombiniert mit minzgrünem Epoxidharzboden, kornfarbenen Duripanel-Schrankwänden und dunkelblauen Türen. Das Gebäude ist im Minergie P-Eco-Standard erstellt und als erstes Forschungsgebäude der Schweiz zertifiziert.

Eine der Anforderungen der Bauherrschaft zu Beginn des Projektes war es, dem neuen Forschungsgebäude eine Identität zu verleihen, die das Forschungsthema Wasser mit architektonischen Mitteln zum Ausdruck bringt.
Zunächst galt es, den bestehenden Bau mit dem Neubau zu einem neuen Ganzen zu formen. Dies erreichten wir, indem wir eine das ganze Gebäude umfassende Fassade entwarfen, die die verschiedenen Höhen und die sehr unterschiedlichen Verglasungen kaschiert. Darunter im Erdgeschoss, wo die Fassade möglichen Beschädigungen ausgesetzt ist, setzten wir vorfabrizierte Betonelemente ein. Den oberen Abschluss über der Aluminium-Fassade bildet ein massives Dachrandelement aus Stahlbeton, das auf der Innenseite auch als Aufprallschutz für Hubstapler dient. Die Stahlgitterkonstruktion auf dem Flachdach ist dafür installiert, Infrastruktur für Versuche und temporäre Sonnenschutzmassnahmen zu befestigen. Die Elemente zusammen bilden eine klassische Dreiteiligkeit mit Sockel, Regelgeschoss und Attika und verleihen dem Forschungsgebäude eine klassische Eleganz.
Das auf der Fassade abgebildete Motiv bildet die bewegte Wasseroberfläche eines Sees ab. Ausgehend von der Beobachtung und fotografischen Erfassung verschiedener Gewässer und Wasseroberflächen erarbeiteten wir ein dreifarbiges flächiges Muster. Auf der Basis dieses Musters bearbeitete und verfeinerte der Stoffkünstler Andreas Hurr den Entwurf und entwickelte wie beim Stoffdesign einen Rapport, dank dem sich das Grundmuster beliebig oft zusammensetzen lässt. Dieses Muster übersetzten wir in eine raumhaltige Aluminium-Fassade.

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