Arnia Kindergarten

 
CH-6814 Lamone,
Schweiz

Veröffentlicht am 16. März 2025
Krausbeck Santagostino Margarido
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Via al parco, CH-6814 Lamone, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
09.2024
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Grundstücksfläche
8806 m²
Geschossfläche
2303 m²
Nutzfläche
2155 m²
Gebäudevolumen
5484 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
9,3 Mio. CHF

Beschreibung

Unter dem Motto des Wettbewerbs «Arnia» (italienisch für «Bienenstock») wurde der neue Kindergarten als bedeutendes öffentliches Bauwerk für die Gemeinde Lamone realisiert – eine kindgerechte «Wohneinheit», die Geborgenheit und Gemeinschaft fördert.

Städtebaulicher Kontext
Das Projekt verfolgt das Ziel, die ortsspezifische Standortqualität gezielt aufzuwerten. Ergänzend zu den bestehenden Umfriedungen – die spezifische Aussenräume definieren, etwa den Friedhof, den Vorplatz der Kirche und den Hof des Gemeindehauses – wird ein neues Element eingeführt: die Schule mit ihrem angrenzenden Garten. Der Aussenraum fügt sich zwischen den bestehenden Umfriedungen ein und wird zu einem qualifizierten öffentlichen Raum, der sich wie ein neuer Stadtpark gestaltet. Die Geometrie der neuen Umzäunung des Kindergartens fügt sich harmonisch in die bestehende Umgebung ein, indem sie sich an die vorhandenen Bäume anpasst und den Verlauf der Umfassungsmauer verändert, wodurch der ökologische und landschaftliche Aspekt des Projekts hervorgehoben wird.

Architektonische Gestaltung
Das Schulgebäude erstreckt sich über zwei oberirdische Ebenen, deren asymmetrische Anordnung zwei separate Schulgärten erzeugt, die sich durch unterschiedliche Grössen und Atmosphären auszeichnen. Im Erdgeschoss werden die durchgehenden Fensteröffnungen durch Portale geschützt, die die überdachten Aussenspielbereiche definieren. Das zurückgesetzte, transparente Volumen des Erdgeschosses erzeugt einen schwebenden Effekt und vermittelt den Eindruck, dass der obere Körper sanft auf der unteren Ebene ruht. Die Verteilung entlang der Fassaden ermöglicht eine offene und fliessende Räumlichkeit im Inneren, die durch eine Abfolge von Räumen strukturiert wird, die den Rhythmus bestimmen und eine harmonische räumliche Kontinuität gewährleisten.

Materialität und konstruktive Elemente
Das Gebäude, das sich durch ein regelmässiges und modulares Raster auszeichnet, bietet eine grosse räumliche Flexibilität, die zukünftige Anpassungen an verschiedene Nutzungsarten ermöglicht. Beton, das vorherrschende Element des Eingriffs, wird in verschiedenen architektonischen Komponenten variiert. Die Wände und Decken, die aus sichtbarem Stahlbeton bestehen, weisen eine Textur auf, die durch Holzschalungen erreicht wird und dem Projekt eine starke materielle und sensorische Identität verleiht. Die Innenräume verfügen über polierte Terrazzo-Betonböden mit lokalen Flusszuschlagstoffen, während die Aussenflächen Frischbeton verwenden, der eine Einheitlichkeit zwischen Innen- und Aussenbereich gewährleistet. Die «cobogós», vorgefertigte Elemente aus mikrofaserverstärktem Beton, werden durch sukzessives Giessen des Betons entlang der Perimeterreihen in die Tragstruktur integriert, wodurch Stabilität und kompositorische Kohärenz gewährleistet werden.

Tragstruktur und Fassade
Die Tragstruktur des Gebäudes, die vollständig aus sichtbarem Stahlbeton konzipiert ist, wird zum charakteristischen Element der Architektursprache des gesamten Komplexes. Die innere Konfiguration wird durch eine Sequenz von quer verlaufenden strukturellen Segeln definiert, die die Räume mit einer fliessenden und freien Anordnung organisieren und die räumliche Kontinuität betonen. Die Fassade des ersten Stockwerks, die von vorgefertigten modularen Betonelementen rhythmisiert wird, artikuliert eine ausgewogene Komposition aus vollen und leeren Räumen und erzeugt eine starke materielle Identität.

Das Projekt von Krausbeck Santagostino Margarido Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Nina Farhumand publiziert.

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