Kantonsschule Limmattal
,
Schweiz
Veröffentlicht am 03. April 2025
PENZISBETTINI Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2025
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Nicht nur der volumetrische Bezug der Neubauten zum Bestand zeichnet sich durch Ähnlichkeiten und Differenzierungen aus, sondern auch ihr architektonischer Ausdruck. Der pragmatische Umgang mit Rohbau-Ästhetik und die offene Führung der Leitungen, die im Bestand charakteristisch sind, werden in den Neubauten fortgeführt, jedoch auf neue Weise interpretiert. Der Rohbau aus Beton prägt den Charakter der Räume, während Raumabschlüsse additiv mit Leichtbauwänden realisiert werden. Die Installationen sind geordnet an der Decke sichtbar.
Die Räume für die Naturwissenschaften sind im viergeschossigen Trakt E untergebracht, der als flexibles Betongestell aus vorfabrizierten Elementen eine robuste Identität vermittelt. Die Tragkonstruktion definiert mögliche Wandanschlüsse und erlaubt eine hohe Flexibilität bei der Raumaufteilung. Zukünftige Anpassungen sind somit möglich, ohne den Charakter des Hauses zu beeinträchtigen. Die Gebäudetechnik-Installationen verlaufen an den Decken zwischen den Rippen, wodurch sowohl die Raumhöhe optimiert als auch eine grundlegende Ordnung für die Gestaltung der Technik festgelegt wird. Die Mitte des Gebäudes bleibt auf allen Geschossen strukturell frei, dient der Hauptverteilung der Gebäudetechnik und beherbergt die Sammlungen der Fachschaften. Die Trennung durch Metallgitter ermöglicht Einblicke in die Sammlungen und verleiht jedem Geschoss einen fachschaftsspezifischen Charakter, der die Neugier der Schülerinnen und Schüler weckt.
Die Stapelung von Sporthallen und Aula im Trakt F führt zu einem kompakten, hochgradig effizienten Baukörper. Die neue Aula für 500 Personen ergänzt das Angebot der Kantonsschule Limmattal und bietet nun erstmals einen angemessenen Raum für Jahresveranstaltungen sowie für Konzert- und Theateraufführungen. Ihre vom Rohbau entkoppelte Holzkonstruktion ermöglicht den gleichzeitigen Betrieb der darüber- und darunterliegenden Sporthallen und optimiert die Akustik für unverstärkte Veranstaltungen. Zusammen mit den Übungsräumen für Musik und Gesang bildet die Aula eine Nutzungseinheit, die ebenerdig über das gemeinsame Foyer vom zentralen «Platzhof» zugänglich ist. Die funktionale Stapelung trägt zur strukturellen Effizienz bei: Die Längswand der Aula trägt die Hallen mit und optimiert so die Gebäudehöhe.
Die Fassaden spiegeln den Rohbau wider. Die aussteifenden Stirnwände sind aus Waschbeton, während die verglasten Fronten mit Trapezblech verkleidet sind – eine Anlehnung an die bestehende Welleternitfassade. Die Neubauten wurden in Standard Minergie-P Eco realisiert, um eine hohe Energieeffizienz zu gewährleisten.
Das Projekt von PENZISBETTINI Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2025 eingereicht und von Nina Farhumand publiziert.