Blumenhalde, Zentrum für Demokratie
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Andreas Marti & Partner Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2015
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Altes und Neues vereinen – das war die Herausforderung, die sich uns bei der Erweiterung der Blumenhalde stellte. Den hangseitigen Erweiterungsbau haben wir mit den beiden seitlichen Anbauten vervollständigt. Die Geometrie der Grundrisse wurde dabei durch die Fassadenfluchten des Bestands definiert.
Die Villa Blumenhalde entstand 1817/18 nach den Plänen von Heinrich Zschokke, deutscher Schriftsteller, Pädagoge und bedeutender Staatsmann, der sich 1802 in Aarau niedergelassen hatte. Das Gebäude steht am Südhang des Hungerberges, nördlich der Kettenbrücke. Der Altstadt am gegenüberliegenden Ufer der Aare zugewandt, dokumentiert es die Wohnvorstellungen des führenden Bürgertums zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Die klassizistische Villa mit zweigeschossigem Mitteltrakt wird von zwei schmalen, ebenfalls zweigeschossigen Seitentrakten flankiert. Die Südfassade besitzt einen vierachsigen Mittelrisalit, der von einem dreieckigen Giebel mit Lünette abgeschlossen wird. An der Rückseite schliesst sich ein Erweiterungsbau mit verglastem Innenhof der Architekten Meier und Oehler aus den Jahren 1989/90 an.
Weiterbauen am Bestand
Das erweiterte Volumen steht in einem respektvollen Abstand zum Haupthaus als eigenständiger Baukörper da, ohne dieses dabei zu konkurrenzieren. Die beiden Anbauten sind - wie der Erweiterungsbau von 1989/90 - in Sichtbeton ausgeführt. Hangseitig, als fast geschlossenes Volumen, öffnet es sich zur Villa hin und steht als offenes Skelett in einer direkten Beziehung zum verglasten Innenhof.
Innenräume
Die Verbindung von alter und neuer Substanz setzt sich im Innern fort. Die fein abgestufte Farbgebung von lichtgrau gestrichenen Wänden über weiss pigmentierte Gipsdecken mit den fein perforierten Oberflächen prägen die Atmosphäre im Innern.
Die schmalen, deckenbündig eingesetzten Lichtbänder lassen die Decken als homogene und geschlossene Flächen wirken. Gespiegelte Reflektoren sorgen für eine gleichmässige Lichtverteilung.
Rahmenlose Türen und bündig eingesetzte Holzsockel unterstreichen die zurückhaltende Architektur der Erweiterungsbauten.