Fassadensanierung Liegenschaften Küttigerstrasse und Aarestrasse in Aarau
,
Schweiz
Veröffentlicht am 13. Juni 2016
Andreas Marti & Partner Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Im Zuge der Sanierung wurden die ursprünglichen Balkone an der Westfassade, durch «französische Balkone» ersetzt. Auf der Ostseite wurden grosszügige Balkontürme aus Betonelementen erstellt. Sämtliche Fassaden wurden neu gedämmt, verputzt und gestrichen. Die Holz-Jalousien wurden entfernt und durch Faltschiebeläden ersetzt.
Zwischen 1940 und 1942 entstanden in Aarau auf der nördlichen Seite der Kettenbrücke die Mehrfamilienhäuser der Architekten Richner und Anliker. Auf der Ostseite befindet sich ein weiteres Wohnhaus derselben Architekten, welches zusammen mit den westlichen Häusern einen Hof bildet, und die Bebauung komplettiert. Vor ca. zwei Jahren wurde die Verwaltung mit der Tatsache konfrontiert, dass der statische Nachweis sämtlicher Balkone nicht mehr erbracht werden konnte.
Die Sanierung:
Die nach Westen, entlang der stark frequentierten Strasse, ursprünglich vorhandenen Balkone wurden durch sogenannte «französische Balkone» ersetzt. Die Holz-Jalousien wurden entfernt und durch Faltschiebeläden, welche bei geöffnetem Zustand aus den Leibungen ragen, ersetzt. Die bronzefarbig anodisierten Aluminium Fronten der Faltschiebeläden wurden mit einer feinen Perforierung versehen.
Auf der Ostseite wurden die reduzierten Flächen der Westseite durch grosszügige Balkontürme kompensiert. Diese wurden als eigenständige Bauten mit vorfabrizierten Betonelementen konstruiert und in den Hof gestellt. Auskragende Balkonplatten erlauben es den Benutzern, in ähnlicher Weise wie beim Besuch einer Oper in der Loge, von der geborgenen Nische in den öffentlichen Raum zu treten. Die Brüstungen sämtlicher Balkone sind mit ockerfarbig anodisierten Aluminiumfronten versehen. Die Lochung erinnert an das Motiv des Landi-Stuhls aus den 40er Jahren. Schlingpflanzen, welche sich an den vertikalen Stahlseilen aller sechs Balkontürme in die Höhen winden, begrünen den Hof und bilden einen zusätzlichen Einblick-Schutz. Der Sockel wurde mit einem 4 bis 6 mm Vollabrieb versehen, horizontal gezogen und zweifarbig gestrichen.
Bei der Materialisierung von den von uns geplanten Eingriffen orientierten wir uns an weiteren Bauten der Architekten Richner und Anliker aus den 40-er Jahren. Das vertikale Trapezmotiv an den Betonelementen spiegelt die ursprünglichen Blechverkleidungen der Balkonbrüstungen wieder.