
Kindergarten «Alte Post»
,
Schweiz
Veröffentlicht am 04. April 2022
Schmid Schärer Architekten GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2022
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das ehemalige Postgebäude liegt am Rande der Schulanlage Hunzenschwil in direkter Nachbarschaft zu den Kindergärten der Gemeinde. Nach Auflösung der Poststelle wird das Gebäude in den dringend benötigten fünften Kindergarten umgebaut.
Ausgangslage
Das gesamte Raumprogramm findet unter dem bestehenden Dach Platz. Der ursprüngliche Diensteingang wird durch seine Position in der Gesamtanlage zum neuen Haupteingang. Der gedeckte Kundenzugang wird zum Innenraum und zur Spielecke umfunktioniert. Eine Wand schliesst die Aussenanlage zu den öffentlichen Parkplätzen hin ab und schafft eine hofartige Situation zwischen Hauptgebäude und der als Aussengeräteraum dienenden Garage.
Entwurfsidee
Spolien und Nachhaltigkeit – Das neu Hinzugefügte folgt keiner didaktischen Logik gegenüber dem Bestehenden. Es wird kontrastierend oder auch unscheinbar ergänzend eingesetzt. Wo immer möglich werden Einbauten und Oberflächen belassen. Durch den gegenüber der alten Nutzung massiv erhöhten Komfortanspruch war eine neue Heizverteilung unabdingbar. Mittels zusätzlicher Dämmung und neuem Unterlagsboden mit Heizung wird der Boden erhöht und die Brüstungshöhe so den neuen Benutzern angepasst.
Sämtliche übrigen Oberflächen werden lediglich aufgefrischt, zum Beispiel wird der bestehende Akustikputz erhalten und punktuell im Bereich der neuen Trennwände abgebrochen. Bestehende Möbel wie die Schalteranlage und die Postfächer werden als Kindergartenmöbel weiterverwendet. Einwürfe und Durchreichen laden zum Spiel. Ein Ansatz der Nachhaltigkeit, welcher sich vor allem auf den sorgfältigen Umgang und die Weiternutzung des bereits Vorhandenen konzentriert.
Projektierung
Umbau und Farbigkeit – Die Grundsubstanz des Gebäudes aus dem Jahre 1978 wurde in einem sehr guten Zustand vorgefunden. Nur die Haustechnik und die Fenster werden ersetzt. Die feinere Unterteilung im Grundriss konzentriert sich auf zwei Stellen im Gebäude. Ein neues Fenster für den Arbeitsraum wurde mittels Kernbohrung in das Zweischalenmauerwerk geschnitten und im Hauptraum die Brüstung entfernt und um eine zusätzliche Verglasung ergänzt. Ansonsten wird auch die verputzte Fassade lediglich neu gestrichen. In den neuen Trennwänden, Möbeln und Einbauten setzt sich der spielerische Umgang mit dem Bestand fort. Die vorgefundenen Farben und Materialien des Bestandes werden weiterverwendet, ergänzt und kontrastiert.
Besonderheiten
Wilde Kreaturen – Eine Wand aus Beton schirmt den Aussenraum zu den öffentlichen Parkplätzen hin ab und schafft eine hofartige Situation zwischen Hauptgebäude und der als Aussengeräteraum dienenden ehemaligen Garage. Sie wird bevölkert von fantasievollen Gestalten, welche anhand von Kinderzeichnungen in die Schalung eingelegt wurden.