Sekundarschulhaus Chliriet

 
8154 Oberglatt,
Schweiz

Veröffentlicht am 23. Januar 2023
BS + EMI Architektenpartner AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Schulhaus und Pausenhof Erschliessungshalle im Erdgeschoss Spezialklassenzimmer im Erdgeschoss Individuell nutzbarer Vorraum Erschliessungs- und Gruppenräume Obergeschoss Cluster mit Erschliessungs- und Gruppenraum Klassenzimmer Obergeschoss Arbeitssims entlang der Fenster Jedes Element erhält seine eigene Farbe. Schulhaus und Pausenhof Schulhaus Ostfassade Werkraum im Erdgeschoss

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Chlirietstrasse 22, 8154 Oberglatt, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
06.2022

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Kellergeschosse
1
Geschossfläche
5075 m²
Gebäudevolumen
19'971 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
21,9 Mio. CHF

Beschreibung

Das zweigeschossige schmale Schulhaus ergänzt das von der Landschaft geprägte Gefüge im Chliriet. Alle Zimmer sind zum offenen Kulturland orientiert. Zur einfachen Fügung des Holzbaus kommen sämtliche weiteren Elemente additiv hinzu und bleiben über ihre Farbe eigenständig. Im Haus ist alles bunt.

Ausgangslage

Die Schulanlage Chliriet liegt zwischen den Gemeinden Rümlang und Oberglatt in einem ehemaligen Feuchtgebiet. Die Ebene, Flurwege und schmale Feldstreifen prägen den weiten Landschaftsraum, dessen geometrische, lineare Struktur durch Baumsäume entlang den kanalisierten Bachläufen betont wird. Die Mehrzweckhalle steht selbstverständlich im ruralen Kontext. Die Sportfelder sind frei in der Ebene angeordnet und bilden ein allseitig offenes Gefüge von Flächen, gruppiert um alte Bauminseln. Der Entwurf für das Schulhaus entwickelte sich unter anderem aus diesen landschaftlichen Gegebenheiten.

Entwurfsidee

Das Schulhaus ergänzt das offene, von der Landschaft geprägte Gefüge im Chliriet mit einer bestehenden Mehrzweckhalle, den Sportanlagen und alten Bäumen. Es steht als langes, schmales und flaches Haus am begrenzenden Flurweg und spannt mit der Mehrzweckhalle einen grossen Pausen- und Zugangsraum auf. Das ausladende Flugdach trägt zu dieser Fassung bei und gibt der Architektur ihren eigenen Ausdruck.
Das zweigeschossige Haus ist ein Holzskelettbau und regelhaft aufgebaut. In den dreizehn Achsen finden jeweils einbündig die Unterrichtszimmer Platz. Sie sind alle auf das offene Kulturland im Osten gerichtet. Die Erschliessungs- und Gruppenräume sind dem Pausenplatz zugewandt. Über die Wandelhalle im Erdgeschoss verbindet eine Serie von Treppen die Cluster mit Vorräumen, Klassen- und Gruppenzimmern im Obergeschoss.

Projektierung

Die konstruktive Logik des Hauses leitet sich wie auch die räumliche Ordnung des Projekts von Fügungsprinzipen des Holzbaus ab. Sich wiederholende Einheiten werden zu einfachen Raumgruppen aufgereiht. Aus dieser unmittelbaren Tektonik entstehen Raumbildungen, wie sie Zweckbauten eigen sind. Unter der Prämisse einer möglichst kostengünstigen und nachhaltigen Konstruktion ist alles so direkt und einfach wie möglich gefügt.
Das Gebäude sollte eine Buntheit erhalten, in der jedes Element durch eine eigene Farbe ausgezeichnet wird. Zur einfachen Fügung des Holzbaus kommen sämtliche weiteren Elemente additiv hinzu und bleiben über ihre Farbe eigenständig. Im Haus ist alles bunt: Es gibt keine Materialfarbe und auch kein Weiss. Der Innenraum entsteht über das Zusammenwirken der einzelnen Farben. Die Polychromie nimmt das Leben des Schulalltags vorweg.

Der Text wurde von den Architekt*innen im Zusammenhang mit der Einreichung des Projektes für den Arc Award 2023 verfasst.

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