Erweiterungsbau Oberstufenschulhaus Quader
,
Schweiz
Veröffentlicht am 01. Januar 2016
Schwander & Sutter Dipl. Architekten FH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2013
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Das hufeisenförmige Quaderschulhaus bildet zusammen mit der Quaderwiese, dem Torgebäude an der Masanserstrasse und dem ehemals für die Bündner Gewerbeschau erstellten Musterhotel an der Rohanstrasse eine eindrückliche Gesamtanlage von hoher architektonischer und städtebaulicher Qualität.
Der Neubau für die Schulerweiterung wurde westlich der grossen Verbindungstreppe beim Hauptzugang Loëstrasse platziert. Er ordnet sich in die bestehende Bebauungsstruktur ein, schafft sich aber als würfelartiger Solitär eine eigenständige Position im Ensemble. Durch die vier oberirdischen Geschosse erhält er ein angemessenes Volumen um mit dem imposanten Quaderschulhaus in den Dialog zu treten und sich gegenüber der Häuserzeile an der Loë- und Quaderstrasse behaupten zu können.
Der Erweiterungsbau schliesst eine Lücke, nicht nur städtebaulich, sondern auch organisatorisch: Die Quaderschule hat mit dem Erweiterungsbau Werkräume erhalten, die für den Schulbetrieb nach dem Schulmodell von 2004 und der damit einhergehenden Zusammenlegung von Sekundar- und Realschule nötig wurden. Die geforderten Nutzungen sind im Neubau wie folgt zusammengefasst: Im Untergeschoss befinden sich die Werkräume für Holz und Metall, im EG die Schulküche mit dem zugehörigen Theoriezimmer, im 1. OG Werken Nichttextil und Informatik. Im 2. OG sind zwei Schulzimmer für das Werken Textil untergebracht. Alle Räume sind durch den Lift behindertengerecht erschlossen.
Das Gebäude wird im Erdgeschoss, auf gleichem Niveau wie der Altbau, über eine Passerelle erschlossen und nimmt die Grundrissorganisation des bestehenden Schulhauses auf. Gegen die Strasse befinden sich die Erschliessungs- und Nebenräume, gegen die Quaderwiese die ruhigeren Schul- und Werkräume. Diese Dualität von lauten und leisen Räumen taucht auch in der Gestaltung des Innenraums wieder auf: Während die Nebenräume in Sichtbeton ausgeführt sind, prägt warmes Holz die Schulräume. So entstehen zusammen mit dem Ausblick in die Baumreihen zur Quaderwiese einzigartige Klassenräume, die Lehrern und Schülern ideale Randbedingungen fürs unterrichten und lernen bieten.
Auch die Fassade des Neubaus tritt in einen Dialog mit dem Altbau, denn sie nimmt die vertikale Gliederung des Bestands auf. Entstand die vertikale Strukturierung des Altbaus durch farbliche Akzentuierungen der Lochfassade, ist sie beim Neubau eine Folge der Struktur des Stützenbaus. Brüstungselemente aus gelaserten Metallplatten schliessen die bodentiefen Fenster in den Stützenzwischenräumen ab und nehmen das den Altbau prägende Thema der Ornamentik auf. Das traditionelle Handwerk trifft auf innovative Technik. So wird zum einen der gestalterische Gedanke des Altbaus weitergeführt, zum anderen direkt Bezug auf die Nutzung des Neubaus als Werkbau genommen.
Als erstes Schulhaus im Kanton Graubünden wurde der Erweiterungsbau im Minergie-P Standard erstellt und zertifiziert.