Feuerwehr Lyss Neubau Kappelenstrasse
,
Schweiz
Veröffentlicht am 09. August 2018
Martin Dick Dipl. Architekt FH/SIA
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Neubau Fewerwehrmagazin in Holz
Ausgangslage
Das bisherige Feuerwehrmagazin befindet sich im Kambly-Areal. Der Baurechtsvertrag für das Grundstück wurde durch die Vermieterin per 31. Dezember 2014 gekündigt. Somit ist ein neuer Standort für das Feuerwehrmagazin erforderlich. Die Gemeinde Lyss muss weiterhin dafür sorgen, dass eine geeignete Feuerwehrinfrastruktur zur Verfügung steht.
Entwurfsidee
Das Projekt beinhaltet eine Fahrzeughalle für 10 Einsatzfahrzeuge sowie einen Waschraum für die Reinigung von Fahrzeugen und Material. Im zweigeschossigen Kopfbau sind Einsatz- und Büroräumlichkeiten, Garderoben, Toiletten, Ausbildungsräume und alle technischen Anlagen untergebracht. Der Aufenthalts- sowie der Schulungsraum im ersten Obergeschoss sind separat erschlossen und können unabhängig vom restlichen Gebäude an Dritte vermietet werden.
Projektierung
Das Gebäude steht auf einer Bodenplatte aus Beton und ist nicht unterkellert. Die Tragkonstruktion besteht aus Holz, einzelne Betonscheiben verstärken das Gebäude und garantieren die Erdbebensicherheit. Bezüglich Erdbebensicherheiterfüllt die Tragkonstruktion die Anforderungen der Bauwerksklasse III (Bauwerke mit lebenswichtigen Infrastrukturaufgaben, gemäss SIA Norm). Die Fassade ist mit einer Holzschalung verkleidet. Das Flachdach ist extensiv begrünt, das Dachwasser versickert. Zudem wird die Installation einer Solaranlage durch einen Vertragspartner angestrebt. Die Wärme für Heizung und Warmwasser wird mit einer Gasheizung erzeugt. Alle Installationen sind weitgehend sichtbar und zugänglich verlegt. Weitere Varianten wie Fernwärme, Wärmepumpe Wasser/Wasser, Gas/Wärme-pumpe und Brennstoff Holz wurden geprüft. Aus finanziellen Gründen entschied sich der GGR für die Variante Gasheizung und den Verzicht auf den Minergiestandard. Der Innenausbau erfolgt im sogenannten «Edelrohbau», Wände und Decken sind unverputzt. Der Hallenboden und technischen Räume sind mit einfachen und zweckmässigen Materialien ausgebildet, in den Arbeits- und Aufenthaltsräumen sind weiche pflegeleichte Bodenbeläge.
Realisierung
Das Raumkonzept und die Platzierung des Gebäudes auf der Parzelle wurden bewusst so gewählt, um die Optionen für zukünftige Erweiterungen offen zu halten. Im südwestlichen Teil der Parzelle besteht daher die Möglichkeit, das Gebäudespäter um je 730 m2 pro Geschoss zu erweitern. Der Vorplatz dient dem Manövrieren der Einsatzfahrzeuge und als Ausbildungsplatz. Daran angegliedert sind Parkplätze für Personenwagen und Unterstände für Velos, Mofas und Roller. Die Zu- und Wegfahrt erfolgt über die Kappelenstrasse. Das Gebäude ist nach Südosten ausgerichtet, dadurch sind die umliegenden Wohnhäuser bestmöglich von den lärmenden Hauptaktivitäten abgeschirmt.