Genossenschaft Triptychon

 
2504 Biel,
Schweiz

Veröffentlicht am 06. August 2020
 
Teilnahme am Swiss Arc Award 2021

Sicht auf die Général-Dufour-Strasse Lagemodell Biel Gurzelen Sicht auf die an der Blumenstrasse nordwestlich orientierte Fassade Innenbild Wohnung an der Blumenstrasse Sicht auf die an der Général-Dufour-Strasse südöstlich orientierte Fassade Innenbild Wohnung an der Général-Dufour-Strasse

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Rue Général-Dufour, 2504 Biel, Schweiz
Projekttyp
Studierendenentwürfe
Fertigstellung
06.2020

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
1
Anzahl Wohnungen
104
Anzahl Arbeitsplätze
70

Beschreibung

Der Entwurf bezieht sich auf die vor Ort vorgefundenen Gegebenheiten und reagiert auf die kulturelle Eigenartigkeit der Stadt Biel.

Ausgangslage

Mitten in der Stadt Biel entstand im Gurzelen-Quartier ein Gebiet mit wertvollem Entwicklungspotenzial: Der FC Biel baute Ausserorts ein neues Stadion und verliess das bestehende Stadion an der Jakob-Stämpfli-Strasse. Deshalb wurde 2014 ein städtebaulicher Wettbewerb für das Areal ausgeschrieben. Der betroffene Perimeter dehnt sich bis zur nördlich gelegenen Blumenstrasse aus. Das Siegerprojekt sieht hauptsächlich Überbauungen mit genossenschaftlichen Wohnungen und einen öffentlichen Platz vor, der als Übergangsstelle zwischen zwei verschiedenen städtebaulichen Strukturen dient.

Entwurfsidee

Das Projekt ‘Triptychon’ liegt im nördlichen Bereich des Perimeters, zwischen der General-Dufour-Strasse und der Blumenstrasse. Der Beitrag nimmt Bezug auf die verschiedenen städtebaulichen Situationen und passt sich morphologisch an: Der südöstliche Gebäudeteil nimmt die zeilenartige Morphologie der G.-D.-Strasse auf und nordwestlich nimmt das Gebäude die poröse Struktur der Blumenstrasse auf.
Die Stadt Biel hat ein besonderes Verhältnis zum öffentlichen Raum: An jedem ersten Freitag des Monats findet in der Altstadt die Veranstaltung ‘First Friday’ statt. Läden, Bars, Restaurants, Galerien und weitere Lokale, haben die Erlaubnis, den öffentlichen Raum zu nutzen und zu beleben. Das Konzept für die Genossenschaft bezieht sich auf diese Kultur des Austauschs. Das Projekt setzt sich für die Stadt ein und dient nicht nur für sich, sondern auch für das gesamte Quartier. Aus diesem Grund öffnen sich die Aussenhöfe dem Strassenraum und verlängern ihn. 
Im Gebäudeteil an der G.-D.-Strasse befinden sich im Erdgeschoss Gewerberäume, Ateliers und Läden. Diese Räume können teilweise von der Genossenschaft ‘Gurzelen’ genutzt werden, die momentan provisorisch das verlassene Fussballstadion nutzt. Diese Genossenschaft leistet einen wesentlichen Beitrag für das Quartier und soll folglich nicht enteignet werden, aber einen festen Platz im Quartier finden. Im Gebäudeteil an der Blumenstrasse wird im Hochparterre gewohnt. Der Innenhof fördert Interaktionen zwischen den verschiedenen Nutzer.

Projektierung

Zwei verschiedene Erschliessungen charakterisieren das Gebäude: Im südlichen Gebäudeteil dient die Erschliessung als Loggia und Gemeinschaftsraum und im nördlichen Teil ist die Erschliessung rational gestaltet. Die Typologie der nördlich gelegenen Wohnungen bezieht sich auf das ruhige Quartier an der Blumenstrasse und weisen eine starke Beziehung zum Aussenraum auf. Die südlich gelegenen Typologien haben das Zusammenleben als Oberthema.
Konstruktiv besteht das Haus aus vorfabrizierten Holzrahmenelemente. Die Stadt Biel ist ökonomisch von der Holzindustrie stark geprägt: Ausbildung und Produktion haben einen festen Platz in Biel gefunden. Aus diesen Gegebenheiten wies sich der Holzbau als passende Konstruktion, um diese Tendenz in der Stadt Biel zu untermauern. Weiter repräsentiert der Holzbau den Charakter der Funktion des Gebäudes.
 

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