Hauptgebäude Kantonsspital Graubünden

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7000 Chur,
Schweiz

Veröffentlicht am 18. April 2023
Staufer & Hasler Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2023

Neubau H1 Ansicht Spitalplatz Flur Behandlungstrakt H1 Lichte Wartehalle Haus H1 Treppenhaus H1 Kinderzimmer mit Elternklappbett

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Loëstrasse 170, 7000 Chur, Schweiz
Projektkategorie
Gebäudeart
Fertigstellung
04.2020
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
11 bis 20
Anzahl Kellergeschosse
mehr als 2
Geschossfläche
72'677 m²
Gebäudevolumen
309'735 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
338,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
1100
Parkplätze
390

Beschreibung

Das neue Hauptgebäude des Kantonsspitals Graubünden, entworfen von Staufer & Hasler, scheint durch seine zurückgesetzte Erdgeschossfassade zu schweben. Dieser visuelle Effekt ist umso beeindruckender, wenn man die Dimensionen des Gebäudes betrachtet. Die Masse des Gebäudes mit seinen kompakten Räumen wird durch zwei Höfe und drei Hallen aufgelockert. Sie bringen Licht in die Behandlungs- und Büroräume.

Ausgangslage

Die Anlage verschränkt bestehende und neue Nutzungen auf zwölf Ebenen in Hanglage zu einer Einheit. Grosse, zusammenhängende Geschossebenen erlauben auf einer Grundfläche von 136 mal 48 Metern kompakte Grundrisse und flexible Nutzungen. Das ursprüngliche Gebäudeensemble hat sich seit 1941 schrittweise in alle Richtungen entwickelt, während die Lage des Haupteingangs noch immer vom Altbau bestimmt wurde. Die neue Anlage führt grosszügige Aussenräume in das räumliche Gefüge über der Stadt Chur ein. Der Spitalplatz an der Loëstrasse vermittelt urbane Qualität zwischen Quartier und Neubau.

Entwurfsidee

Das neue Hauptgebäude H stellt für alle Infrastrukturaufgaben Räumlichkeiten zur Verfügung und ist gleichzeitig ein offenes Haus. Der neue Spitalplatz an der Loëstrasse ist in seinen Dimensionen auf den Neubau abgestimmt. Er bietet Raum für Zugang, Vorfahrt und die grosszügige Zweiradparkierung. Hier liegt auch der Hauptzugang für Besucher und Personal. Im Inneren entsteht eine Dramaturgie von niedrigen und hohen, horizontalen und vertikalen Raumeinheiten, welche die Orientierung im komplexen Gebäude erleichtern. Diese beherbergen die differenzierten Anforderungen der Nutzergruppen und schaffen punktuelle Durchblicke und natürliche Belichtung in Behandlungs- und Büroräumen. Die östlichen und südlichen Bereiche bleiben bewusst unangetastet und frei für spätere Entwicklungen.

Projektierung

Der Neubau wird in zwei Etappen ausgeführt: In einem ersten Schritt wurde der Neubau H1 im Westen erstellt und im April 2020 in Betrieb genommen. In einem zweiten Schritt der Neubau H2 im Osten, was einen Teilrückbau des Altbaus notwendig macht. Die Arbeiten hierzu sind im 2020 gestartet und werden in 2026 abgeschlossen sein. Die Technikzentrale in den Untergeschossen ist so ausgelegt, dass sie alten Anlagen im Haus A stufenweise ablösen können. Der Neubau dockt an wenigen Stellen an den Altbau an.

Realisierung

Die Realisierung für den Neubau H1 ist abgeschlossen, die Umsetzung der 2. Etappe H2 und Haus Q inklusive Rückbau Haus A ist in Umsetzung.

Besonderheiten

Mit seiner robusten räumlichen und strukturellen Grundstruktur, den grossen Spannweiten und dem modularen Tragwerk in den Behandlungstrakten soll das Spital als öffentliche Institution eine langfristige Wandlungsfähigkeit und eine maximale Dauerhaftigkeit im Sinne der Nachhaltigkeit erzielen. Für den Flügel des Kinderspitals standen nebst der Vorfabrikationsbauweise, die eine kurze Bauzeit erlaubte, eine kinderfreundliche und angenehme Aufenthaltsqualität im Fokus.

Der Text wurde von den Architekt*innen im Zusammenhang mit der Einreichung des Projektes für den Arc Award 2023 verfasst.

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