Erweiterung und Gesamtsanierung Augenklinik, Luzerner Kantonsspital
,
Schweiz
Veröffentlicht am 29. März 2016
Schneider & Schneider Architekten AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2016
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Die bisherige Augenklinik des Luzerner Kantonsspitals wurde 1975 in Betrieb genommen und genügte den heutigen Ansprüchen nicht mehr. Um den Aufgaben einer zeitgemässen Augenklinik und den aktuellen Energieanforderungen gerecht zu werden, musste das ganze Gebäude unter laufendem Betrieb tiefgreifend saniert und – bedingt durch den gewachsenen Flächenbedarf – durch einen Anbau erweitert werden. Der Neubauteil konnte bereits Ende 2014 fertig gestellt und in Betrieb genommen werden. Im Anschluss wurde der Bestandsbau saniert. Das Gebäude ist gemäss Minergie-Standard ausgeführt.
Die Augenklinik mitsamt Erweiterungsbau bildet den Auftakt in das Spitalareal und hat sowohl städtebauliche als auch architektonische Kriterien zu erfüllen. Heute kann zwischen Alt- und Anbau kaum noch unterschieden werden, denn beide Körper verschmelzen zu einer Einheit. Die polygonale Form des Neubauteils resultiert aus der bestehenden Zufahrt zum Kantonsspital. Diese begrenzt den südwestlichen Teil des Grundstücks der Augenklinik. Die Gestaltung der Fassade fasst die beiden Teile zu einem Ganzen zusammen. Der enge Raster der gold-gräulichen Metallfassade, welche abhängig von der Wettersituation dem Betrachter ein variantenreiches Farbenspiel darbietet, wird an mehreren Stellen des Gebäudes zu grosszügigen Fensteröffnungen zusammengefasst und verspricht schöne Ausblicke in die Luzerner Berglandschaft. Über den nördlich gelegenen Haupteingang wird die neue Augenklinik betreten und gewährt einen ersten Blick auf das Wasserbecken, auf die beiden Körper, als architektonisch-historische Referenz, und in die südliche Landschaft Luzerns. Neben der metallischen Fassade, welche die beiden Gebäudeteile zu einer Einheit zusammenfasst, lässt auch hier die Materialisierung im Innern nicht mehr auf zwei einzelne Bauten schliessen. Die warme wohlige Atmosphäre wird durch die Verwendung von grosszügigen Holzausbauten, wie Schränken, Türen, Handläufen oder Sitznischen, erzeugt. Der augenfällige Boden, welcher für die Sehbeeinträchtigten durch seine kontrastreiche Farbwahl neben den Handläufen eine wichtige Hilfestellung darstellt, schafft eine angenehme Stimmung für Patienten und das Personal der Augenklinik. Im zweiten und ersten Untergeschoss schliesst der Erweiterungsbau nahtlos an den Bestandsbau an und schafft so Platz für eine vergrösserte Operationsabteilung. Durch einfache Eingriffe konnten im 2. und 3. Obergeschoss moderne Betten- und Tagesklinikzimmer mit jeweils eigenen Nasszellen realisiert werden, die den geänderten Patientenbedürfnissen Rechnung tragen.