Haus A: Umbau Hinterhaus Ahornstrasse
4055 Basel,
Schweiz
Veröffentlicht am 11. November 2025
Projektdaten
Basisdaten
Gebäudedaten nach SIA 416
Beschreibung
Im Erdgeschoss des Vorderhauses eines Mehrfamilienhauses im Basler Gotthelf-Quartier befand sich früher eine Metzgerei. Nach dem Auszug des Gewerbes und dem Verkauf der Immobilie wurde im Hinterhof ein eingeschossiger Anbau ergänzt und die Räumlichkeiten für einen Verein umgenutzt. Das Hinterhaus fristete jedoch als Vereinslager bis zuletzt ein Dornröschendasein. Durch den Umbau wurde das ehemalige Lagergebäude einer Doppelnutzung zugeführt: Es entstanden erweiterte Büroräume für den Verein sowie ein kleines Wohnstudio. Diese Neunutzung aktiviert auch den bisher wenig genutzten Hinterhof.
Der Einbau von Eingangstüren und einem Fenster im Obergeschoss betonen zusätzlich die strenge Fassadenstruktur. Neue feine Profilierungen aus Holz gliedern die Fassade, unterstreichen das orthogonale Raster und bilden eine Referenz zum Anbau im Hof. Die dunkle oxidgrüne Farbgebung des neuen Anstrichs integriert das Hinterhaus in die begrünte Umgebung. Die Fassadenöffnungen sind – in Anlehnung an die bestehenden Holzmetallfenster und als weitere Betonung des Fassadenrasters – weiss gestrichen. Alle Fenster sind nach Norden ausgerichtet; weisse Leibungen verstärken das einfallende Licht, während doppelgeschossige blickdichte Vorhänge die Verdunkelung übernehmen.
In den doppelgeschossigen Räumen im Büro und der Wohnung sind die Treppen mit Einbauschränken aus Fichte die raumbildenden Elemente. Das Element Holz der Treppen bzw. Bodenbeläge der Obergeschosse kontrastiert mit neutralen weissen Wänden. Bestehende tragende Elemente (Holzbalken und Stahlträger) werden bewusst zur Schau gestellt. Im Obergeschoss des Büros dient eine mobile Holztrennwand mit Polycarbonat-Füllung als flexible optische Abtrennung.
Der Kellerzugang unterhalb der Wohnung wurde geschickt kaschiert. Terrassenklappen aus Douglasie-Bretter auf einer Stahl-Unterkonstruktion lassen sich manuell öffnen, um in den Keller zu gelangen. Auf die Weise ist zusätzliche Aussenfläche in den kleinen Hinterhof hinzugekommen.
Aufgrund der niedrigen Geschosshöhen wurden im Eingangsbereich die bestehenden Decken auf der ganzen Länge entfernt – dadurch bekommen die einst engen dunklen Räume eine unerwartete Grosszügigkeit, mit Deckenhöhen von bis zu 4.6 Metern. Die historische Fassadensubstanz ist komplett erhalten geblieben und wurde von Innen allseitig gedämmt.
Das Projekt wurde von jan skuratowski architektur hochgeladen und von Jeannine Bürgi publiziert.