Haus am Holderbärg

 
8546 Islikon, Thurgau,
Schweiz

Veröffentlicht am 27. März 2024
Berktold Weber Architekten ZT GmbH
Teilnahme am Swiss Arc Award 2024

Holderbärg Ansicht Südwest Ansicht West Ansicht Süd Raumschichten Innen Essbereich im Erdgeschoss Aus- und Einblicke Wohnen Offenes Wohngeschoss

Projektdaten

Basisdaten

Projektkategorie
Fertigstellung
04.2023
Links

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
2
Anzahl Wohnungen
1
Grundstücksfläche
2405 m²
Geschossfläche
383 m²
Nutzfläche
218 m²
Gebäudevolumen
1320 m³
Parkplätze
2

Beschreibung

Umgeben von wertvollem Baumbestand fügt sich der Ersatzneubau in das bestehende ortsräumliche Gefüge harmonisch ein. Ziel des Entwurfes war, ein zukunftsorientiertes, nachhaltiges und aus rezyklierbaren Materialien gefertigtes Haus mit hohem Anspruch an Gestaltungsqualität zu konzipieren.

Ausgangslage

Der Ort ist eingebettet in die sanfte Landschaft des schweizerischen Thurgaus. Das leicht abfallende Grundstück liegt am Rande des Ortes inmitten einer ländlichen Situation mit alten, grossen Baumbeständen und freien Blickbeziehungen nach Süden und Osten. Das Haus ist ein Ersatzneubau und fügt sich harmonisch mit etwa demselben Fussabdruck wie sein Vorgänger in das bestehende örtliche Gefüge ein. Ein späteres Nachverdichten am Grundstück ist möglich und Spielraum für nächste Generationen weiterhin gegeben.

Entwurfsidee

Für den Nachhaltigkeit orientierten Entwurf wurden natürliche, rezyklierbare Materialien eingesetzt, der CO₂ Abdruck möglichst gering gehalten und viel gespeichertes Kohlendioxid in Form vom leimfrei verdübelten Massivholzelementen gebunden. Aus regionalem Holz gefertigt, wurde der Holzbau präzise geplant, im Werk vorgefertigt und vor Ort zeiteffizient montiert. Das Gebäude wird über Geothermie mit Wärme versorgt und eine PV-Anlage ergänzt das Konzept. Zur Retention und Eigennutzung des Regenwassers im Garten wurde ein 8000-Liter-Regenwassertank verbaut.

Projektierung

Im einfachen, dichten Volumen sind sämtliche Funktionen des täglichen Lebens integriert. Um den mittig im Gebäude situierten und via Zenitallicht belichteten Treppenhauskern fächern sich die Raumzonen auf und das Haus kommt ohne Gangsituationen aus. Vielfältige Blickbeziehungen schaffen Verbindungen quer über alle Raumschichten, von der Galerie bis auf die Terrasse. Präzis gesetzte Öffnungen integrieren den Naturraum im Inneren und geben immer wieder überraschende Blickbeziehungen frei. Zum Oberlicht hin falten sich die Deckenelemente und formen ein windmühlenartiges Dach. Gefilterte Holzelemente graduieren Privatheit, Lichteinfall und schaffen eine atmosphärische Dichte. Umhüllt wird das Gebäude von einem Fassadenkleid aus unbehandelter, sägerauer Weisstanne. Die vertikal strukturierte Fassade verleiht dem Baukörper räumliche Tiefe und einen ruhigen, klaren Charakter. Eine subtile Entflechtung der Fassade erzeugt reizvolle Zwischenräume. Im Inneren prägen Holz und farblich fein nuancierte Oberflächen die wohnliche Atmosphäre. Ruhe und Wärme erzeugen reduzierte Materialien in sanften Erdtönen. Die Atmosphäre des Hauses ist geprägt vom Holz der Weisstanne im Zusammenspiel mit dem charakterstarken Eschen- und Betonboden, ergänzt mit Elementen aus Farbe und Textilien sowie die Nähe zur Natur.

Das Projekt von Berktold Weber Architekten wurde im Rahmen des Swiss Arc Award 2024 eingereicht und von Sabrina Hobi publiziert.

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