Haus Langstrasse

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8004 Zürich,
Schweiz

Veröffentlicht am 13. August 2018
Penzel Valier AG
Teilnahme am Swiss Arc Award 2018

Langstrasse Ecke Brauerstrasse Haupttreppenhaus Eingangsbereich Büro 1.OG Wohnung 2.OG Wohnung 3.OG Wohnung 4.OG Wohnung 4.OG Dachgarten Fenster Eingang Gastronomie Ausschnitt Fassade Detail Sockel Detail Betonfertigteil Fassade

Projektdaten

Basisdaten

Lage des Objektes
Brauerstrasse 37 / Langstrasse 84 , 8004 Zürich, Schweiz
Projektkategorie
Fertigstellung
09.2017

Gebäudedaten nach SIA 416

Stockwerke
3 bis 5
Anzahl Kellergeschosse
2
Anzahl Wohnungen
11
Grundstücksfläche
416 m²
Geschossfläche
3083 m²
Nutzfläche
2280 m²
Gebäudevolumen
10'242 m³
Gebäudekosten (BKP 2)
11,0 Mio. CHF
Anzahl Arbeitsplätze
20

Beschreibung

Städtebau
Das neue Wohn- und Geschäftshaus befindet sich in zentraler Lage im Zürcher Kreis 4, an der Ecke Lang- und Brauerstrasse. Der Neubau liegt an prominenter Stelle im Kontext des legendären „Chreis Cheib“, welcher sich spürbar im Umbruch befindet. Gross- und kleinmasstäbliche Veränderungen tragen zum Wandel des Umfeldes bei und schaffen dabei neue Identitäten und Orte. Der Baukörper ist in die bestehende Blockrandbebauung eingebunden und bildet somit einen städtbaulichen Abschluss der Ecke zur Lang- und Brauerstrasse. Strassenseitig bildet der Neubau die baurechtlich geforderte Traufhöhe und max. zulässige Gebäudehöhe ab.

Erschliessung
Die Gastronomie im Erdgeschoss wird an der Langstrasse erschlossen, mit dem Haupteingang auf der Ecke, einer quartierstypischen Eingangssituation. Der Eingang ins Haupttreppenhaus zum 1.Obergeschoss – Dachgeschoss liegt an der Brauerstrasse 37, abgerückt vom dichten Verkehr der Langstrasse. Das innenliegende Haupttreppenhaus wurde vollständig in Sichtbeton ausgeführt.
Fassade
Die Backsteinfassade aus gebrannten NF-Klinkern zusammen mit den Betonfertigteilen, den Holzmetallfenstern aus eloxiertem Aluminium und der Aluminiumverkleidung des Schrägdachs ergeben ein entsättigtes Gesamtbild, welches je nach Wetter und Licht zwischen verschiedenen Graustufen changiert. Der fugenlose Mauerwerksverband, die Modellierung der Vor- und Rücksprünge mit Betonfertigteilen und die grossen Mörtelfugen bilden zusammen ein subtil bewegtes, grob-feines Gesamtbild.


Raumprogramm
Das Gebäude bietet im 1. Obergeschoss Büroflächen, in den weiteren Obergeschossen bis unters Dach Mietwohnungen von unterschiedlicher Grösse an (Studio bis 4.5 Zimmer). Die Gewerberäume im Erdgeschoss und in den Untergeschossen sind im Mieterausbau zu einem Restaurant mit Bar und Club ausgebaut worden.

Wohnungen
Aufgrund der hohen Lärmemissionen an der Langstrasse, vor allem bei Nacht, war eine Anordnung der Schlafräume in den Hof bzw. in den hinteren Bereich der Brauerstrasse baugesetzlich gefordert. Die Grundrissfigur trägt diesem Umstand Rechnung, indem langgezogenen Layouts um den innenliegenden Erschliessungskern die Wohnungen zur Hofseite im Süden öffnen. Dunkel geölte Eichenholz Böden und rohe Sichtbetondecken fassen die Innenräume der Wohnungen robust und das Material abbildend ein. In den Dachwohnungen erweitern die grossen Gauben den Innenraum orthogonal nach aussen. Die Dachschrägen des Holzdachs wurden silbergrau lasiert, sodass die Maserungen zwar homogenisiert, aber nach wie vor präsent sind. Die mit raumhohen Türen ausgestatteten offenen Wohnküchen lassen sich räumlich mit den Schlafzimmern verbinden und erzeugen trotz schiefwinkliger Geometrien eine helle Grosszügigkeit.
Auf dem Dach wurde ein gemeinschaftlicher Dachgarten angelegt. Die Fernsicht über die Dächern des Kreis 4 hinweg öffnet den Blick über die Stadt und bietet den Bewohnern einen frei benutzbaren, möblierten Aussenraum von ca. 100m2.

Gastronomie
Das Restaurant im EG besteht aus einem ca. 300m2 grossen Gastraum, der sich U-förmig um den innenliegenden Erschliessungskern legt. Im hinteren Raumteil befindet sich zwei lange Theken, die im Tagesbetrieb das als Kassenstationen und im Nachbetrieb als Bars genutzt werden. Im 1. UG liegt der Club direkt an der Langstrasse, sowie eine Gastronomieküche mit Innenhof, die Personalräume und Gäste WCs.
Im Restaurant vermitteln Betonoberflächen an Boden und Wänden sowie rohes Mauerwerk einen rauhen Gesamteindruck. Textilien verleihen dem Raum eine weiche, sinnliche Atmosphäre. Zinn, Beton, Samt und Velours bilden Kontraste im Innenausbau.
Aus Schallschutzgründen wurde für den Club eine auf Federn gelagerte, schallentkoppelte „Haus-in-Haus“ Konstruktion eingebaut, die Schallpegel bis zu ca. 100dB(A )zulässt. Eingebunden in das Innenraumkonzept der Gastronomie sind Arbeiten von Tobias Hantmann (Deckenbild Restaurant), Sarah Furrer/Safu (Signaletik, Tagging, Beschriftungen) und Veli & Amos (Graffiti).

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